Dosieren ganz nach Bedarf

Perfekte Aufbereitung, saubere Siebung – es winkt ein größerer Auftrag. Der Kunde verlangt allerdings ein ganz spezielles ungebundenes Mineralgemisch für Straßentrag­schichten. Er beruft sich dabei auf die hohen Anforderun­-gen an die Sieblinie gemäß DIN EN 13285. Stimmt die Mischung nicht exakt, könnte es auf der Baustelle Ärger mit dem Bauüberwacher geben.

 

1 Mineralgemisch auf Wunsch

Mit Hilfe eines Doseurs lassen sich aus Einzelkörnungen exakt definierte Mineralgemische nach Anforderung herstellen (Bild 1). Im Wissen um diesen Bedarf bei Rohstoff- oder auch Bauschutt-Recyclingunternehmen, die nicht über Siloanlagen und Dosierbänder verfügen, hat die König Aufbereitungstechnik GmbH Doseurlösungen entwickelt, die blitzschnell auch den ausgefallendsten Rezepturwünschen anspruchsvoller Kunden gerecht werden. Ein echter Gewinn, der sich immer dann zeigt, wenn eine simple Boxenbevorratung in Kombination mit klassischer „Radladermischung“ nicht ausreicht, um Kundenwünsche zu erfüllen. Gerüstet mit umfangreichen Erfahrungen aus der anfänglichen Vermietung von Dosieranlagen, hat das Unternehmen im Herbst 2009 eine komplette Neukonstruktion mit der Bezeichnung RD 700 auf den Markt gebracht. Natürlich gibt es ein grundsätzliches Standardmodell (Bild 2), darüber hinaus aber werden vor allem spezielle Anpassungen und Sonderlösungen auf Basis des RD 700-Konzeptes optioniert.

 

Die Entwicklung hebt sich von anderen Produkten durch ihr großes Kammervolumen von je 22,5 m³ ab. Gut 720 t/h schafft sie effektiv im Dauerlauf. Das heißt, dass ein Sattelfahrzeug bei direkter Beladung in nur 3 Minuten gefüllt ist. Um bei diesem Tempo nicht am Nachschub zu scheitern, beträgt die Beschickungsbreite für Radlader 4 m, damit auch Großradlader oberhalb der 7 m³-Klasse zur zügigen Beladung eingesetzt werden können. Da die Anlage in bewährter Weise kufenmobil ausgeführt ist, mit einem Kranhub versetzt und ohne Sondergenehmigung jederzeit auf der Straße transportiert werden kann, ist ihre Flexibilität ein weiteres Plus. Eine integrierte Stahlwand für die Radladeranrampung verrät das hohe Praxisverständnis des Herstellers ebenso wie die Möglichkeit der einfachen Notentleerung bei Fremdkörper­eintritt.

 

2 Prozesssteuerung ohne Code-Kauderwelsch

Da höchste Genauigkeit beim Verkauf von Korngemischen stetig an Bedeutung gewinnt, hat König der RD 700 eine sehr robuste und einfach zu bedienende Steuerung mit Display und Klartextdialog aus robusten Industriekompo­nenten mit auf den Weg gegeben. Gestandene Doseurbetreiber wird es freuen, dass diese Steuerung auch zur Aufrüstung von Altanlagen geeignet ist. Über die Steuerung können zudem externe Grobstückbunker (Bild 3), Zementschnecken, Wasser­dosierung oder Zwangsmischer angesprochen und in die Produktion der Anlage einbezogen werden. Wie es sich für ein fortschrittliches Produkt gehört, ist neben der klassischen „Pro­duktion auf Halde“ auch die Eingabe von Sorte und Menge durch den Kraftfahrer möglich, was neben Sorten­vielfalt im Vertrieb gerade in Stoßzeiten den Radlader entlastet und auch eine mannlose Beladung per Chipkar-te ermöglicht. Soll es noch etwas spezieller sein beim RD 700-Einsatz, lassen sich durch die clevere Anlagenkonfiguration z.B. auch Sondertrichter für eine Magnetrinne (Bild 4) oder ein Schneckentrichter zur Dosierung von staubförmigen oder klebrigen Gütern integrieren.

Ein Kieswerksbetreiber resümiert, dass sich sein Doseur bereits nach 18 Monaten von allein bezahlt gemacht hätte und er nur bedauert, eine solche Entscheidung nicht schon früher gefällt zu haben. Da es den meisten Anwendern so geht, hat sich der Schwerpunkt bei König vom Vermietgeschäft stetig auf die Produktion und den Verkauf von Reihendoseuren (Bild 5) für ungebundene Gemische und HGT verlagert, denn wer erst einmal einen Doseur im Einsatz hat, will ihn erfahrungsgemäß nicht wieder hergeben. Neben der kundengerechten Herstellung von Korngemischen bietet ein Doseur zusätzlichen Nutzwert, indem die jeweils teuerste Komponente an der untersten bzw. eine überschüssige Komponente an der obersten Grenze gefahren werden kann, wobei der Betreiber dennoch produktsicher im Rahmen der vorgegebenen Toleranzen bleibt. Darüber hinaus ist im RD 700-Konzept gleichzeitig die einfache Modernisierung langgedienter Anlagen vorgesehen. So kann der Standard-Dosiertrichter mit Dosierband als komplette Einheit zur Aufrüstung von Altanlagen verwendet werden. Vor einigen Monaten wurde auf diese Weise bei einem Brandenburger Unternehmen ein DDR-Doseur (Baujahr 1980) entsprechend aufgerüstet und mit der modernen Steuerung auf den neuesten Stand gebracht.

König Aufbereitungstechnik GmbH, Berlin (D),

Tel.: +49 30 437789220, www.reihendoseur.de

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