Trockenen Fußes durchs Kieswerk

Robust, rutschfest und angenehm zu tragen – die Anforderungen an einen Sicherheitsschuh für die tägliche Arbeit im Kieswerk scheinen auf den ersten Blick leicht zu erfüllen zu sein. Wie viel Forschung und Hightech in modernem Fußschutz steckt, ist den Beschäftigten jedoch in den seltensten Fällen bekannt. Was die entscheidenden Kriterien für den Einsatz von Sicherheitsschuhen sind, verrät Willibrord van Bebber von der niederrheinischen Welbers Kieswerke GmbH: Aus seiner langjährigen Praxis kennt er die wesentlichen Eigenschaften guter und zugleich sicherer Arbeitskleidung.

Die richtige Ausrüstung kann Mitarbeiter vor Unfällen schützen (Bild 1) – und auf diese Weise auch verletzungsbedingte Ausfallzeiten und Betriebskosten reduzieren. Deshalb schreiben Gesetzgeber und Berufsgenossenschaften in vielen Branchen und Berufsfeldern das Tragen sogenannter Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) vor – auch für die Arbeit bei der Förderung von Kies, Sand und Schotter (Bild 2). „Hier, bei unserer Tätigkeit im Kieswerk, sind Sicherheitsschuhe der Klasse S3 vorgeschrieben“, so Willibrord van Bebber. Der 43-jährige ist Betriebsschlosser am Gelderner Standort der Welbers Kieswerke. „Wer seine Sicherheitsschuhe nicht trägt, darf hier nicht an den Arbeitsplatz, da er seine Gesundheit und vielleicht sogar seine Kollegen vollkommen unnötig in Gefahr bringt. Außerdem riskieren wir den Versicherungsschutz, wenn wir hier nicht sicher ausgerüstet arbeiten.“

Als erste Eigenschaft, die Sicherheitsschuhe haben sollten, nennt van Bebber aber zunächst ein Ausstattungsmerkmal, das auf den ersten Blick wenig mit Fußschutz zu tun haben scheint: „Unsere Schuhe müssen vor allem wasserdicht sein.“ Das hat zwei Gründe: Erstens sind die Mitarbeiter des Gelderner Kieswerks häufig auf feuchten Untergründen im Einsatz, weil die gewonnenen Mineralien direkt im Werk gewaschen werden. Zweitens müssen die Beschäftigten auch bei schlechtem Wetter (Bilder 3 und 4) geschützt ihrer Tätigkeit nachgehen können: „Wir arbeiten bei Wind und Wetter, und das zu jeder Jahreszeit“, erklärt der Betriebsschlosser. „Auch bei Regen und im Winter dürfen die Füße nicht nass werden, sonst sind schwere Erkältungen nach einem Acht- bis Zehnstundentag in feuchten Schuhen vorprogrammiert.“ Um das zu gewährleisten, setzen die Welbers Kieswerke auf Fußschutz aus der Nachbarschaft: Der Sicherheitsschuhhersteller Elten ist ebenfalls am Niederrhein beheimatet und hat seinen Firmensitz seit mehr als 100 Jahren in der Kleinstadt Uedem. Das Familienunternehmen zählt zu den Technologieführern der Branche und hat sich mit praxis­orientierten Lösungskonzepten einen Namen gemacht – die Wetterfestigkeit ist dabei ein entscheidender Faktor.

Mit geschlossenen Laschen und speziellen Obermaterial­kombinationen aus hydrophobiertem, also wasserabweisendem Leder und Hightech-Textilien sind gute Sicherheitsschuhe bestens vor eindringendem Wasser geschützt. Damit das Schuhwerk auch nach längerem Einsatz noch angenehm zu tragen ist, sollte ein moderner Fußschutz zudem mit atmungsaktiven Membranen ausgestattet sein. Wie die Schuhe von van Bebber und seinen Kollegen: So hält der Biomex Fusion S3 die Füße trocken und warm, sorgt zudem dank bequemer Passform für einen hohen Tragekomfort (Bild 5).

Im Kieswerk müssen die Schuhe außerdem den Anforder­ungen der Sicherheitsklasse 3 gerecht werden. Diese stellt besondere Ansprüche an die Sohlenprofile, den Zehen- und den sogenannten Durchtrittschutz (Bild 6). „Die Stahlzwischensohle und die eingearbeitete Kappe zum Schutz der Zehen sind bei unserer Arbeit extrem wichtig“, erklärt ­Betriebsschlosser van Bebber.

S3-Sicherheitsschuhe müssen außerdem besonders rutschfest sein und über ein grobstolliges Profil verfügen, das beim Einsatz im Freien selbst auf Erde und Matsch zuverlässigen Halt bietet. Mit ausgeklügelten Techniken entwickeln Hersteller wie Elten zudem spezielle Sohlen, in deren Profil sich trotz der groben Stollen Steine nicht so leicht festsetzen können. Moderner Fußschutz bietet den Beschäftigten aber mehr und berücksichtigt auch konkrete Problemstellungen aus dem Alltag – mit dem Modell Biomex Fusion S3 nimmt Hersteller Elten zum Beispiel gezielt eine der häufigsten Verletzungsursachen ins Visier: den Umknickunfall. Denn Stabilität bieten Halbschuhe und Stiefel meist nur dann, wenn sie neu sind – bei der Arbeit ist das sehr steife Schuhwerk jedoch eher hinderlich und kann zu sehr unangenehmen Druckstellen führen. Und ist der Schuh erst einmal eingelaufen, bietet er eine deutlich verminderte Stabilität für die Sprunggelenke. Auf der Grundlage sport- und arbeitsmedizinischer Forschungen hat Hersteller Elten deshalb eine spezielle Manschette entwickelt, die sich den natürlichen Bewegungen der Fußgelenke anpasst – auf diese Weise schützen die Schuhe der Serie Biomex Protection die Fußgelenke, ohne die Bewegung zu stark einzuschränken oder schmerzende Druckstellen zu verursachen. „Ob wir knien, in die Hocke gehen oder einfach laufen – unsere Sicherheitsschuhe machen das alles mit und geben trotzdem einen guten Halt.“

Möglich wird das durch einen sorgfältigen Blick auf die natürlichen Bewegungsabläufe des Menschen: Aufgrund zweier Drehpunkte an den Außenseiten passt sich die besondere Schaftmanschette der Elten-Schuhe exakt den Bewegungen des Fußes bei Gehen oder Hocken an und arbeitet zu keiner Zeit dagegen – die Muskulatur muss nicht gegen einen zu steifen Schaft arbeiten, Druckstellen werden vermieden. Weil die biomechanische Kunststoff-Manschette Ferse und Fußgelenk umschließt, stabilisiert sie aber zugleich die Sprunggelenke, und das zuverlässig und dauerhaft. So schützt sie bei einem Fehltritt vor folgenschweren Verletzungen des Bandapparats oder Knochenbrüchen. Für Willibrord van Bebber ein überzeugender Grund, auf den Hightech-Fußschutz vom Niederrhein zurückzugreifen. „Für unsere Arbeit hier im Kieswerk bringt der Schuh wirklich alles mit. Und dann sieht er auch noch gut aus.“


www.elten.de , www.welbers-kieswerke.de

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