Bell-Großdumper bei Schäfer & Schmitt

Seit gut zwei Jahren setzt die Schäfer & Schmitt KG im Basalt-Abbau auf die Großdumper-Technologie von Bell Equipment. Nach guten Erfahrungen mit dem Bell B45D erwarb das Unternehmen im westhessischen Elbtal-Elbgrund als Ersatz für einen 40-Tonnen-Starrkipper jetzt zusätzlich den größeren Bell B50D (Bild 1). Beide 6 x 6 arbeiten ganzjährig im Steinbruch Elbgrund, dessen Förderkette von einer anspruchsvollen Topographie, spezifischen anlagentechnischen Voraussetzungen und einem hohen Abraumverhältnis von 1:3 geprägt ist.

1 Anspruchsvolle Aufgaben

Seit gut 80 Jahren wird in Elbtal-Elbgrund am Ostrand des Westerwalds hochwertiger Basalt abgebaut. Die Schäfer & Schmitt GmbH & Co. KG zählt heute zur mittelständischen Firmengruppe Schmidt Basalt, die in einem weiteren Steinbruch bei Thalheim, einem Baustoff-Recyclinghof in Wiesbaden und in ihrer großen firmeneigenen Lieferflotte (35 Fahrzeuge) insgesamt 85 Mitarbeiter beschäftigt. Bis zu 100 km erreichen die Lieferradien für hochwertige Baustoffe oder Asphalt- und Betonzuschläge – über den Rhein liefert Schmidt Basalt güteüberwachte Mineralstoffe und Gleisschotter bis in die Niederlande.

Diese nachhaltige Qualitäts-Strategie wirkt sich auch direkt auf die Betriebsorganisation im Steinbruch Elbgrund aus. Nur rund 30 % der jährlich etwa 450 000 t verwertbaren Gesteins wandern in Baustoffgemische, der große Rest durchläuft die 2005/2006 komplett neu erstellte mehrstufige Aufbereitung (Tagesleistung: bis 2300 t). Etwa 18 ha umfasst derzeit die Abbaufläche, wo das anstehende Material entsprechend der Produktanforderungen auf insgesamt 3 Sohlen, mit einer Gesamtmächtigkeit von bis zu 50 m abgebaut wird. Ein 70-Tonnen-Tieflöffelbagger (4,8 m3) lädt das Sprenghaufwerk auf SKW die auf Umlaufdistanzen zwischen 700 und 1400 m zum Vorbrecher maximal 12 % Steigung „beladen bergan“ überwinden (Bild 2).

Neben der selektiven Abbau-/Produktionsplanung, die auch bei schwieriger Witterung eine hohe Verfügbarkeit der Förderkette erforderlich macht, müssen Schäfer & Schmitt-Geschäftsführer Klaus Horneck und Betriebsleiter Hubert Duda eine weitere spezifische Herausforderung im betriebenen Werk Elbgrund berücksichtigen: 15-20 m mächtig ist die Abdeckung über dem Basalt – das entsprechende Abraumvolumen von regelmäßig gut 150 000 m3 pro Jahr wird großteils in Eigenregie über die absatzschwachen Wintermonate Dezember bis Februar bewältigt. Bislang verstärkten dabei zwei bis drei Miet-Dumper der 25-30-Tonnenklasse kurzfristig die eigenen Kapazitäten aus einem Starrrahmen-Kipper (ca. 41 t Nutzlast) und dem Ende 2011 übernommenen Bell B45D mit vergleichbarer Transportleistung.

2 Gute Erfahrungen im Einsatz

„Mit dem B45D ersetzten wir damals turnusgemäß einen Bell B40D, der insgesamt zehn Jahre innerhalb der Schmidt-Gruppe und zuletzt seit 2009 fest im Werk Elbgrund arbeitete“, erklärt Geschäftsführer Klaus Horneck. „Der Vierzigtonner absolvierte 12 000 Betriebsstunden ohne nennenswerte Probleme, das erleichterte uns den Einstieg in die nächste höhere Bell-Leistungsklasse, die zudem exakt unseren Bedürfnissen entsprach.“ In Elbgrund betrifft dies vor allem auch die schlanke Bauform der Knicklenker-Mulde. Gegenüber den breiten Mulden klassischer 4 x 2 vereinfacht sie die Beschickung der schmal bauenden Vorbrecher-Installation, die beim Werksneubau 2005 aus einem bestehenden Schmidt-Werk übernommen wurde (Bild 3).

„Zudem bot der Bell B45D bei vergleichbarer Transporttonnage gegenüber unserem bestehenden Starrkipper entscheidende Vorteile in den Fahrleistungen. Dies betrifft nicht nur das Abraumhandling bei Neuaufschlüssen oder in der Verkippung, das zeigte sich auch im Normalbetrieb“, erklärt Klaus Horneck. Beladen bergan laufe der 6 x 6 „wie auf Schienen“, insbesondere wenn bei feuchter Witterung die Fahrwege in Elbgrund aufgrund eines hohen Tuffanteils im Gestein schnell schmierig werden. Auch in punkto Wirtschaftlichkeit erteilt Geschäftsführer Horneck dem 375-kW-starken Bell-Großdumper mit Blu@dvantage-Abgasreinigung gute Noten: „Nach fast 4000 Betriebsstunden liegt der Durchschnittsverbrauch bei 18 l – unser 10 Jahre alter 4 x 2 genehmigte sich auf gleicher Strecke über 30 l/h.“

3 Produktivität wirtschaftlich gesteigert

Anfang des Jahres entschieden sich die Schäfer & Schmitt-Verantwortlichen für den Ersatz ihres Starrrahmenkippers. „Betriebstechnisch wäre ein 4 x 2-Sechzigtonner die Alternative gewesen, dann hätten wir allerdings massive Probleme mit der Einschüttbreite am Vorbrecher bekommen“, erklärt Klaus Horneck. Entsprechend optierte man für einen hoch kapazitiven Knicklenker und landete nach einem eingehenden Marktvergleich wiederum bei Bell Equipment. „Wir entschieden uns für den Bell B50D, da er auch als Produktionsmaschine sehr gut in unsere Betriebsorganisation passt.“ Mit Heckklappe liegt das Ladevolumen bei knapp 30 m3, wobei die nominelle Nutzlast von 45,4 t ausreichend Reserven im Basalt und Abraum bietet. Aus dem feinstückigen Haufwerk (1,8 t/m3) benötigt der 4,8-m3-Tieflöffel acht Ladespiele, um die 3,77 m breite Mulde (Ladehöhe: 3,30 m) zu füllen (Bild 4).

Seit Anfang Juli arbeitet der Bell B50D als vorrangige Produktionsmaschine auf 9-h-Tageschichten in Elbgrund – bereits Mitte November waren 800 Betriebsstunden überschritten. Der bewährte Bell B45D arbeitet „auf Abruf“ mit den unterschiedlichsten Aufgabenprofilen. „Unsere gesamte Betriebsorganisation profitiert erheblich von der Komplettumstellung auf die Bell-Großdumper“, erklärt Klaus Horneck. „Im Regelbetrieb ist weiterhin die volle Verfügbarkeit unserer Förderkette bei jeder Witterung gewährleistet, darüber hinaus können wir unsere Transportleistung jetzt noch flexibler an Auftragsspitzen anpassen.“ Als Beispiel nennt der Schäfer & Schmitt-Geschäftsführer hier eine kurzfristige 30 000-t-Sondercharge Gleisschotter, die bereits kurz nach Umstellung zum mehrtägigen „Parallelverkehr“ beider Knicklenker führte. Flexibler lassen sich auch die übrigen Transportaufgaben gestalten, so etwa das Verkippen der Vorabsiebung, die Durchführung von Abraumarbeiten oder die Vorfeldberäumung bei Neuaufschlüssen, jenseits der bislang dafür reservierten Wintermonate. Auch dann profitiert Schäfer & Schmitt: „Wir gehen davon aus, dass wir durch die beiden Großdumper höchstens noch eine zusätzliche Mietmaschine benötigen.“

Wirtschaftlich liegt der Bell B50D voll im Plan: Durchschnittlich 18,5 l/h weist die Statistik des serienmäßigen Fleetm@tic-Fahrzeugmanagements für die ersten voll ausgelasteten Betriebsmonate aus. Dies entspricht einer unmittelbaren Verbrauchseinsparung gegenüber dem zuvor eingesetzten Starrrahmen-Kipper um 40 %. Hinzu kommen Kostenvorteile in Service und Wartung: „Die weit gehende Baugleichheit bei Antrieb, Fahrwerk und Peripherietechnik zum B45D war für uns natürlich ein wichtiges Kriterium. Neben ihrer langjährigen Bell-Erfahrung kennen unsere eigenen Fuhrparktechniker natürlich auch die Mercedes-Benz-Motoren ganz genau.“ Dies erkannte man auch bei Bell Equipment Deutschland, als man mit der zertifizierten LKW-Fachwerkstatt der Schmidt-Gruppe die Durchführung der garantie-relevanten Regelwartungen im eigenen Hause (z.B. 500 Bh) unter Verwendung originaler Bell-Ersatzteile und -Betriebsmittel vereinbarte.

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