Kombi-Aufbereitungsanlage produziert
Bodenbeläge für Tennisplätze

D‌ie Perfect Tennismehl & Sportgeräte GmbH aus Nette­tal, eine Tochtergesellschaft des niederländischen Recycling­unternehmens Thijssen Emans & Co B.V., zerkleinert und verarbeitet Abbruch-Ziegel und Dachpfannen. Die Wiederauf­bereitung des Materials dient der Produktion von Bodenbelägen für Tennis-Außenplätze im kompletten niederländischen Raum wie auch in großen Teilen Deutschlands.

 

Die Holding ist vielseitig ausgerichtet: Neben Abbrucharbeiten steht die Herstellung hochwertiger keramischer Zuschlagstoffe und Stampfbeton im Vordergrund. Neben dem Material für Tennisplätze produziert das Unternehmen Stapelblöcke sowie Granulate für den Straßenbau. Der Recyclingbetrieb hat sich in zweiter Generation unter anderem mit der Herstellung von feuerfesten Mineralien einen überregionalen Ruf erworben. Alte Schamotte werden zunächst von einem Vorbrecher auf die entsprechende Größe von 200 mm gebracht und bis auf 1 mm herunter gebrochen und gesiebt. Mit dem Material werden anschließend neue Ofen- oder Schamottsteine hergestellt.

 

Mit der Wiederaufbereitung alter Fliesen und Keramiken setzt das Unternehmen auf ein weiteres Standbein: Über Prall- oder Hammermühlen werden Korngrößen des alten Materials von bis zu 1 mm produziert, um sie anschließend zurück in den Kreislauf der Keramikindustrie zu bringen. Das gilt vor allem für keramische Fehlbrände, die auf diesem Wege erneut Verwendung finden.

 

Für sämtliche Abbruch und Erdbauarbeiten kamen über die Jahre hinweg Prallbrechertechnologien zum Einsatz, die aber im Laufe der Zeit den gestiegenen Leistungsansprüchen des Unternehmens nicht länger gewachsen waren. Auf der letztjährigen Steinexpo in Homberg/Ohm konnte der Schweizer Brechanlagen-Hersteller GIPO die Aufmerksamkeit des Managements für seine ausgestellte großformatige Prallbrechanlage GIPOKOMBI 130 FDR gewinnen.

 

Zuschlag für Schweizer Präzisions-Technik

Die raupenmobile Prallmühle beeindruckt optisch mit einem Gesamtgewicht von 92 t – der Rotordurchmesser alleine misst 1300 mm. Die Anlage ist deshalb so schwer, weil sie mit einer aktiven Vor- und einer Nachsiebeinheit ausgestattet ist. Beim Nachsieb handelt es sich um einen Doppeldecker im Format 1,80 x 5,50 m, worüber sich bis zu drei Endprodukte absieben lassen. Unter Berücksichtung des zusätzlichen Vorsiebs besteht sogar die Option für vier Endprodukte. Neben der Überkornrückführung ist zusätzlich eine Windsichteranlage an Bord, die aus dem gesiebten Material alle auftretenden Störstoffe herausbläst. Leichtmaterialien wie Kunststoffe oder Holz werden so von vornherein aus dem gesamten Verarbeitungskreislauf herausgezogen.

 

Der neue innovative Brecher-Direktantrieb der Kombi-Anlage ist kraftstoffreduziert. Während vergleichbare Anlagen bei der Betätigung des Direktantriebs auf Anhieb 70 l Diesel verbrauchen, benötigt die GIPOKOMBI 130 FDR lediglich 35-40 l Dieselkraftstoff.

Bei einer Kraftstoffersparnis von durchschnittlich 30 l pro Betriebsstunde und einem durchschnittlichen Betriebsstundeneinsatz von 1500 h/a ist der wirtschaftliche Vorteil immens. Das Management der Perfect Tennismehl & Sportgeräte GmbH legte alleine schon deshalb großen Wert auf einen sparsamen dieselhydraulischen Direkt-Antrieb, um elektrische Ausfälle oder Störungen – die bei dieselelektrischen Antrieben vorkommen können – von vornherein auszuschließen.

 

In der Recyclingaufbereitung (0/45-Körnungen) liegt die Verarbeitungskapazität der neuen Anlage bei bis zu 300 t/h, im ­Natursteinbereich sogar noch deutlich höher. Für die Unternehmensgruppe Thijssen Emans & Co. B.V. sind durchschnittlich 180 t/h angepeilt. Das Unternehmen legt großen Wert darauf, termingetreu und qualitativ hochwertig zu produzieren.

 

Die Maschine arbeitet mit zwei Prallschwingen, eine als Vor­brecher und die andere als Hauptbrecher. Theoretisch wäre es sogar möglich gewesen, eine dritte Prallschwinge mit entsprechender Mahlbahn zu integrieren, sofern die Absicht bestanden hätte, Splitte zu produzieren.

 

Variable Aufgaben – höchste Leistungen

Der prognostizierte Betriebskostenvorteil sowie die aussichtsreiche Leistungssteigerung erleichterten die Entscheidung für die Perfect Tennismehl & Sportgeräte GmbH. Innerhalb von nur 10 Wochen nach der Bestellung stand die neue GIPO Anlage auf dem Hof. Alle Rahmenbau- und Fahrwerksteile, Vibrationsrinnen, Siebmaschinen, Powerpack sowie Brecher und Rotor werden ausschließlich am Stammsitz in der Schweiz gefertigt. Sämtliche Bauteile sind dort auch stets vorrätig.

 

Von der Schweiz aus wurde der 80 t schwere Brecher, die Magnet­einheit mit Gestell (7 t) sowie das Seitenband für das Vorsieb getrennt auf den Transportweg gebracht. Nach gut zwei Tagen sowie einer Aufbauzeit von lediglich einer Stunde war die Maschine in der Hausfarbe von Thijssen Emans & Co. B.V. bereits einsatz­bereit. Die Qualität der ersten Ergebnisse entsprach auf Anhieb den hohen Ansprüchen des Unternehmens aus dem Grenzgebiet. Da in den Niederlanden die Maßstäbe an Recyclingprodukte sogar noch höher gesetzt werden als in Deutschland, war das ­Management bei der Inbetriebnahme angenehm überrascht.

 

Schlagleisten, Siebmedien, weitere Ersatzteile und Service­wartungen werden künftig von Apex Fördertechnik geliefert bzw. durchgeführt. Da alle Ersatzteile aus der Schweiz üb­licherweise verzollt werden müssen, ist die Betreuung durch den zuständigen GIPO-Händler für Gesamtdeutschland (außer Bayern/Baden-Württemberg) naheliegend.

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