Neues Verfahren zur Neutralisierung von Tagebauseen

Pilotprojekt

Quelle/Source: GMB GmbH

Die GMB GmbH entwickelte ein neues Verfahren zur Neutralisierung von Tagebauseen, das auf getauchten Schwimmleitungen mit Düsen (GSD-Verfahren) basiert. Dieses Konzept wurde im Auftrag der LMBV erstmals erfolgreich am Scheibesee in der Lausitz angewendet

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An der Anlage am Ufer des Scheibesees wird getrennt Seewasser mit Kalk beziehungsweise CO₂ angereichert

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Der Kalk wird in Silos mit einem Volumen von jeweils 100 m³ in der fest installierten Anlage am Seeufer gelagert und bei Bedarf in die Anmischbehälter befördert

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Ein Dosiersystem hilft bei der Abmessung der gewünschten Menge

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Im Anmischbehälter wird der Kalk in einem vorher festgelegten Verhältnis mit Seewasser vermischt und anschließend über Rohrleitungen zum Gewässer transportiert

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Der notwendige Druck wird von Chemienormpumpen erzeugt

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Über sechs horizontale Düsenpaare wird das Kalk-Wasser-Gemisch etwa 0,5 m unter der Wasseroberfläche in den See geleitet. Dabei nutzt das GSD-Verfahren die natürlichen Phasen der Seezirkulation

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Druckerhöhungspumpen transportieren gehobenes Seewasser zu den CO₂-Gaslösereaktoren, wo die Flüssigkeit mit Kohlenstoffdioxid aus zwei Tanks mit jeweils 50 000 l Volumen angereichert wird

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Das Stoffgemisch wird anschließend über Rohrleitungen etwa 25 m unter der Wasseroberfläche in den See gepumpt

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Luftaufnahme Scheibesee • View from the air: Scheibesee

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Beim Braunkohleabbau wird erheblich in den Wasserhaushalt einer Region eingegriffen, da für den Tagebau der Grundwasserspiegel bis unter das Kohleflöz abgesenkt werden muss. In Abhängigkeit des Chemismus der Deckgebirgsschichten kann beim anschließenden Wiederanstieg das Grundwasser in den entstandenen Tagebauseen durch Pyritverwitterung versauern. Grundwassersanierungsprojekte bemühen sich deshalb, das Grundwasserdefizit auszugleichen und die sauren Tagebaurestseen zu neutralisieren, damit sich Tiere und Pflanzen ansiedeln können.

Hierzu wird hauptsächlich Kalk zum Beispiel über Kalkschiffe mithilfe von Beregnungsanlagen in das Gewässer eingeleitet. Da dies jedoch nur mit einer geringen Vermischung erfolgt, sind größere Kalkmengen erforderlich, um den gesamten Wasserkörper zu behandeln. Als Alternative dazu hat die GMB GmbH das GSD-Verfahren entwickelt: Über getauchte Schwimmleitungen mit Düsen wird mit Kalk versetztes Seewasser in das Gewässer geleitet, dort gut gelöst und die natürliche Wasserzirkulation zur gleichmäßigen Verteilung der Suspension im See genutzt. In einem Pilotprojekt wurde das Verfahren erfolgreich...