Raupenmobile Prallbrechanlage mit Siebeinheit

Die Firmengruppe Harsch-EBRD im Süddeutschen Bretten zwischen Stuttgart und Karlsruhe entspricht dem steigenden Rückbauvolumen und den höheren Anforderungen an das Baustoff-Recycling mit einer Investition in eine Raupenmobile Prallbrechanlage mit Siebeinheit des Schweizer Herstellers GIPO. Damit unterstreicht das Recycling-Unternehmen EBRD seine Zielsetzung im Bereich der Bauwirtschaft zu Impulsen für die Vermeidung von Abfall und der Nutzung von Sekundärbaustoffen.

 

Als Gründungsmitglied des Qualitätssicherungssystems Recycling-Baustoffe Baden-Württemberg e.V. (QRB) unterzieht sich die Firma EBRD mit den von ihr hergestellten Recycling-Materialien regelmäßig der Kontrolle durch die Baustoffprüfstelle in Karlsruhe sowie der werkseigenen Produktionskontrolle. Das Recycling-Schottergemisch 0/45 von EBRD ist zum Einsatz als Frostschutzschicht wie auch als Schottertragschicht im ­Straßenbau zugelassen und hat somit die gleiche Zulassung wie vergleichbares Schottermaterial aus dem Steinbruch.

 

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert betreibt die EBDR eine Baustoff-Recyclinganlage. Damit wird das aus gewerblichen wie auch privaten Rückbaumaßnahmen anfallende Abbruchmaterial einer zweiten Verwendung im Stoffkreislauf zugeführt. Um für den zunehmenden Materialanfall gewappnet zu sein, hat EBRD eine ältere stationäre Recyclinganlage durch eine neue, leistungsstarke Brechanlage GIPOREC R131 FDR GIGA spezial ersetzt. Dabei fiel die Wahl auf einen größeren als ursprünglich vorgesehenen Anlagentyp, von dem der Schweizer Hersteller GIPO bereits ein Dutzend Maschinen ausgeliefert hat – drei davon in Deutschland. Die Anlage für EBRD mit einem Betriebsgewicht von 60 t wurde im Mai ausgeliefert und hat im Frühsommer ihre Produktion aufgenommen. Der Aufgabetrichter zum Brechereinlauf mit einer Öffnung von 1270 x 920 mm und einem Rotordurchmesser von 1200 mm wurde auf Kundenwunsch erhöht ausgeführt und weist eine Kapazität von 7,5 m3 auf.

 

Anlagenmobilität bringt breitere Einsatzmöglichkeiten

Der Entscheidungsfindung für die Neuanlage von GIPO ging ein jahrelanger Evaluationsprozess mit intensiven Gesprächen, Anlagenbesichtigungen in der Schweiz und dem Einbringen von Kundenwünschen voraus, der auf die bauma 2013 zurückgeht. Dabei flossen als entscheidende Argumente die Individualisierung bei der Herstellung ein sowie die innovativen Einzellösungen wie erhöhter Einlauftrichter, Eisenaustrag in Längsrichtung, Windsichter und automatische Schmierung, wodurch Unterhalt und Wartung minimiert werden. Mit ausschlaggebend war auch der emissionsarme Antrieb durch einen CAT-Dieselmotor und der angebotene Service und Ersatzteildienst direkt aus der Schweiz. „Die EBRD verarbeitet pro Jahr ein Volumen von rund 60 000 t. Dafür soll die mit nur einem Maschinisten bediente GIPO-Anlage während rund 800 Betriebsstunden im Jahr laufen und die in 10-12 Jahren erwarteten 10 000 Betriebsstunden erreichen“, berichtet Thomas Zehlicke, Betriebsleiter der EBRD.

 

Zur deutlichen Qualitätssteigerung des Recyclingmaterials tragen bei der Aufarbeitung durch die GIPO-Anlage die verbesserten Abscheidemöglichkeiten bei. Durch den Magnetabscheider können die Armierungseisen des Betonstahls noch effektiver ausgesondert werden, und durch den Windsichter werden leichte und unerwünschte Bestandteile aus dem aufbereiteten Bauschutt ausgeblasen, wie zum Beispiel Styropor, Holz, Folien. Die Mobilität der Brechanlage wird vom Betriebsleiter als weiterer Pluspunkt bezeichnet. Dank ihrer raupenmobilen Ausführung kann die GIPOREC R131 auf Großbaustellen disloziert und auch bei großen Rückbauobjekten direkt vor Ort zur Bauschuttaufbereitung eingesetzt werden. „Das trägt zu einer Entlastung der Straßen bei, indem das Abbruchmaterial direkt auf der Baustelle verbleiben und hier für eine mögliche Neubaumaßnahme wiederverwertet werden kann“, betont Zehlicke.

 

Technische Anlagenmerkmale

Das Basismodell Prallbrechanlage lässt sich nach Kundenwunsch erweitern und kann mit oder ohne Siebanlage betrieben und transportiert werden. Mit dieser weiterentwickelten Prallbrechanlage kann das gebrochene Material abgesiebt und somit ein qualifiziertes Endkorn hergestellt werden.

 

Der Anlagentyp GIPOREC R131 FDR GIGA spezial ist mit der Prallmühle P131 mit zwei Prallschwingen, einem verstellbaren Brechereinlauf von 1270 x 920 mm und einem Rotor mit Schlagkreisdurchmesser von 1200 mm ausgestattet. Weiter ist die Anlage mit einer bewährten Austragsrinne, einem 1400 mm breiten Brecheraustragsband, einem Eisenaustrag in Längsrichtung und einer 2-Deck Nachsiebmaschine ausgerüstet. Die Anlage kann in der Aufbereitung von Naturstein und im Recycling eingesetzt werden. Es können in einem Brechvorgang bis zu vier Endkörnungen hergestellt werden.

 

Mit der separaten 2-Deck Vorabsiebung erreicht man eine Steigerung der Endproduktqualität durch das Ausscheiden von verschleißintensivem Feinmaterial, von plattigem Korn und von vorhandenen Verunreinigungen. Im Unterdeck kann je nach Qualität des Aufgabematerials ein Drahtsiebgitter eingesetzt werden. Der Prallmühlenaustrag mit einer Austragsrinne und dem 1400 mm breiten Brecheraustragsband verhindert lästige Materialstauungen unter dem Rotor und an den Übergabestellen. Dadurch kann eine Verringerung der Materialschichthöhe erreicht werden. Speziell im Recyclingbereich macht sich dies positiv bemerkbar, da Eisenteile auf diese Weise noch besser vom Überbandmagnetscheider erfasst und ausgetragen werden.

 

Das gebrochene Material wird von der großen Siebmaschine mit einer Siebfläche von 1500 x 5000 mm abgesiebt. Das Überkorn kann wahlweise seitlich ausgetragen oder in die Aufgaberinne zurückgeführt werden. Das Förderband Überkornrückführung ist für die Funktion als Haldenband auf einer stabilen Drehkonsole um 180 Grad hydraulisch schwenkbar und steht zur Haldenaufschüttung zur Verfügung.

 

Die einfache An- und Abkupplung der Siebeinheit an die Brechanlage erfolgt mittels Hydraulikzylinder ohne fremdes Hebegerät. An- und Abkuppeln der Siebanlage ist innerhalb von weniger als 10 Minuten möglich. Dank der guten Zugänglichkeit ist ein einfaches und schnelles Wechseln der Siebbeläge möglich. Für den Brechbetrieb benötigt die Brech- und Sieb­einheit keine zusätzlichen Abstützungen. Somit kann die Anlage ohne Einschränkungen betrieben und umgesetzt werden.

www.gipo.ch

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