Rüttlerkonstruktionen für Erstausrüsteranwendungen

Martin Engineering bietet künftig Herstellern von Schüttelmaschinen, Sichtern, Waschanlagen und anderen Prozessausrüstungen, die Schwingungen als Betriebskraft einsetzen, auf den Kunden zugeschnittene Schwingungstechnik an. Damit schafft Martin Engineering einen breiten Bereich neuer Möglichkeiten für Ausrüstungskonstrukteure, die traditionell ihre Produkte um vorhandene Rüttlermodelle herum gruppieren müssen. Die Konstruk­tion und das Engineering erfolgen im neuen, 2100 m2 großen Zentrum für Innovation, Forschung und Entwicklung (CFI) am Stammsitz des Unternehmens in Neponset, ­Illinois, (Bild 1).

Auf den Kunden zugeschnittene Antriebe werden bereits an den Produktionsstandorten von Martin Engineering in den USA und in China hergestellt. Bei wachsendem Geschäft plant das Unternehmen, sie künftig von allen acht Geschäftseinheiten in aller Welt auszuliefern. „Wenn ein Erstausrüster einen Antrieb benötigt, der vorher noch nie konstruiert wurde (oder werden konnte), oder wenn es eine Konstruktion für eine Maschine gibt, wofür man keinen Antrieb findet, gibt es jetzt eine kostengünstige Möglichkeit, diese zu entwickeln“, sagt der Vizepräsident für Betriebe, Robert Nogaj. Das Ziel von Martin Engineering sind Anwendungen im Dauerbetrieb, die oft eine explosionssichere Konstruktion und langjährige Zuverlässigkeit erfordern. Die Produkte werden mit einer Garantie für die ersten drei Jahre in der Industrie angeboten, plus weiteren drei Jahren für Lager und Elektroteile. Ein wesentliches Merkmal der neuen Technologie ist ihre globale Verfügbarkeit, denn das Unternehmen ist in der Lage, auf den Kunden zugeschnittene Konstruktionen in allen Ländern herzustellen, in denen man Geschäfte betreibt. Die Kunden profitieren vom regionalen Engineering, von regionaler Fertigung sowie von regionalen Dienstleistungen an praktisch jedem Standort.

Nogaj fährt fort: „Für Hersteller von Ausrüstungen der nächsten Generation können wir jetzt Konstruktionsoptionen anbieten, die Ingenieure vorher noch nie hatten. Anstatt auf fertige Rüttler begrenzt zu sein, können die Hersteller jetzt die genauen Größen und Parameter spezifizieren, die sie benötigen, um neuen und sich entwickelnden Konstruktionen gerecht zu werden.“ Nogaj führt aus, dass diese Konstruktionen wahrscheinlich für Schwingsiebe mit hoher Frequenz sowie für Klassierausrüstungen, Entwässerungsanlagen und andere Schwingausrüstungen in der Öl- und Gasindustrie Anwendung finden. Auch für die Aufbereitung von Kohle, Eisenerz, Gold und anderen Elementen, bei Quarzsand, pharmazeutischen Artikeln und sogar Nahrungsmitteln können sie eingesetzt werden. Während traditionelle Konstruktionen ein Eckpfeiler in der Familie der Schwingprodukte von Martin Engineering bleiben werden, ist das Unternehmen jetzt in der Lage, Größe und Form der Antriebe, Drehmomentkurven, Gewicht und viele andere Merkmale sowohl im elektrischen als auch mechanischen Bereich auf den Kunden zuzuschneiden.

Eine wichtige Komponente für die Entscheidung, auf den Kunden zugeschnittenen Rüttler anzubieten, sind die neuen, umfangreichen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten von Martin Engineering im CFI. Zum Beispiel hat das Unternehmen vor kurzem vier massive, federnd gelagerte Testblöcke von 4545 kg speziell für die Entwicklung und Erprobung von neuen Rüttlerkonstruktionen in Betrieb genommen. Martin Engineering verfügt nun über einen komplizierten Prüfstandstest, der es erlaubt, die Form und Werte einer Drehmomentkurve eines Elektromotors zu erfassen (Bild 2). „Die Erprobung auf dem Prüfstand hilft uns, die vorhandenen Konstruktionen zu analysieren, aber es bedeutet auch, dass Kunden zu uns kommen können, um eine spezifische Drehmomentkurve zu erhalten,“ sagt Brad Pronschinske, der Leiter der globalen Entwicklung von Rüttlern. Eine Dauerprüfstation außerhalb des CFI trägt ebenfalls zum Konzept von Martin Engineering für kundenspezifische Lösungen bei. Dort können Ingenieure neue Schwingantriebe und Siebkonstruktionen an jedem der fünf Rüttler bewerten. Eine ähnliche Station des Unternehmens in China arbeitet mit zwei Rüttlern. „Die Außenprüfstationen sollen die rauen Betriebsbedingungen der realen Welt kopieren,“ fügt Pronschinske hinzu. „Das CFI ist mit einer Rüttlerkonstruktion mit einem vierpoligen Antriebsaggregat ausgestattet, die eine Beschleunigungskraft von 10 G entwickeln kann. Das hilft uns bei der Entwicklung von Rüttlern mit der höchsten Qualität und längsten Standzeit in der Welt.“

www.martin-eng.com

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