Kies- und Schotterwerke Müller und Erdgas Südwest setzen auf Floating-PV

Die Kies- und Schotterwerke Müller GmbH & Co. KG aus Ostrach hat zusammen mit der Erdgas Südwest GmbH als Generalunternehmerin eine schwimmende, 750 Kilowattpeak starke Photovoltaik-Anlage errichtet. Die Anlage wurde am heutigen Freitag im Beisein von Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Stefanie Bürkle, Landrätin des Landkreises Sigmaringen, und Andreas Schell, Vorstandsvorsitzender der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, eingeweiht.

Bei der Einweihung der Floating-PV-Anlage in Ostrach (v.l.n.r.): Stefanie Bürkle (Landrätin Sigmaringen), Thomas Beißwenger (Hauptgeschäftsführer ISTE Industrieverband Steine und Erden BW e.V.), Winfried Kretschmann (Ministerpräsident Baden-Württemberg), Andreas Schell (Vorstandsvorsitzender EnBW), Dr. Johannes Dahlin (Projektleiter Erdgas Südwest), Boris Heller (Teamleiter Photovoltaik Erdgas Südwest)
© Susanne Freitag/Erdgas Südwest

Bei der Einweihung der Floating-PV-Anlage in Ostrach (v.l.n.r.): Stefanie Bürkle (Landrätin Sigmaringen), Thomas Beißwenger (Hauptgeschäftsführer ISTE Industrieverband Steine und Erden BW e.V.), Winfried Kretschmann (Ministerpräsident Baden-Württemberg), Andreas Schell (Vorstandsvorsitzender EnBW), Dr. Johannes Dahlin (Projektleiter Erdgas Südwest), Boris Heller (Teamleiter Photovoltaik Erdgas Südwest)
© Susanne Freitag/Erdgas Südwest
„Wir haben mit dem schnelleren und entschlosseneren Ausbau der erneuerbaren Energien eine gemeinsame Mission zu erfüllen. Die Energiewende beruht nicht auf riesigen zentralen Kraftwerken, sondern auf vielen dezentralen Kraftwerken. Dabei müssen wir alle Potenziale, die vorhanden sind, für die Windkraft und die Photovoltaik nutzen – so wie hier in Ostrach. Die zweite schwimmende Photovoltaik-Anlage in Baden-Württemberg ist echte Pionierarbeit. Ich bin dankbar für diese beispielgebende Anlage, die in Rekordzeit aufgebaut wurde“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

„Als Landrätin freue ich mich, dass die erste schwimmende PV-Anlage in Oberschwaben im Landkreis Sigmaringen realisiert wird und wir mit einem schlanken Genehmigungsverfahren von nur fünf Monaten dazu beitragen konnten. Diese Anlage ist ein weiteres wertvolles Mosaik, mit dem wir nun insgesamt über 74 % des Strombedarfs im Landkreis Sigmaringen über erneuerbare Energien abdecken können“, sagte Landrätin Stefanie Bürkle.

Auf dem Baggersee sammeln künftig 1388 Module etwa 800 000 Kilowattstunden erneuerbaren Strom jährlich. Mit nur 5 % der 13 Ha großen Seefläche werden rund 275 000 kg CO2 eingespart – es bräuchte 27 500 Bäume, um innerhalb eines Jahres dieselbe CO2-Menge zu binden. Die Installation auf dem Gewässer ermöglicht dank indirekter Kühlung durch das Wasser einen größeren Ertrag als klassische Freiflächenanlagen.

 

Stromproduktion perfekt passend zum Lastgang

Die Module der Anlage in Ostrach sind nach Ost-West ausgerichtet, um von den frühen Morgenstunden bis in den späten Nachmittag Sonnenenergie zu sammeln. „Photovoltaik ist für uns die ideale Energiequelle, da in der sonnenintensiven Jahreszeit auch die Baubranche saisonal den größten Bedarf hat“, so Thomas Hinderhofer, Geschäftsführer der Kies- und Schotterwerke Müller. Mehr als 50 % des Stromertrags fließen direkt zum Kieswerk, weil der Lastgang der schweren Maschinen und die Stromproduktion perfekt zusammenpassen.

 

Neue Wege für die Energiewende

Vor Ort freute sich darüber auch Andreas Schell, Vorstandsvorsitzender EnBW Energie Baden-Württemberg AG: „Um die Energiewende voranzutreiben, gehen wir als EnBW auch neue, ungewöhnliche Wege: zum Beispiel mit den schwimmenden PV-Anlagen unserer Tochter Erdgas Südwest. Durch die Nutzung von für die Öffentlichkeit ohnehin nicht zugänglichen Baggerseen ergeben sich neue Flächenpotenziale für eine nachhaltige und klimafreundliche Stromerzeugung.“ Ralf Biehl, Geschäftsführer der Erdgas Südwest, ergänzte: „Seit vielen Jahren sind wir mit der Region Oberschwaben eng verbunden. Umso mehr freut es mich, dass wir mit unserer Erfahrung von drei schwimmenden Solaranlagen auch hier ein solches Projekt umsetzen.“

 

Kieswerke bieten Standortvorteile

Für Erdgas Südwest-Projektleiter Dr. Johannes Dahlin können Floating-PV-Anlagen über die Nutzung vor Ort hinaus einen großen Beitrag leisten: „Die heute eröffnete Anlage ist ein tolles Beispiel für das große Potenzial, das schwimmende PV-Anlagen für die Ausbauziele in Baden-Württemberg bieten. Es freut uns, dass die Landesregierung ein Nachjustieren der aktuellen Gesetze zu Floating-PV unterstützt.“

 

Nachhaltigkeit für Kies- und Schotterwerke Müller und die Region

Auch in Bezug auf nachhaltige Lieferketten und kürzere Montagedauer konnte in Ostrach ein wichtiger Entwicklungsschritt gemacht werden: Die gesamte Unterkonstruktion stammt von einem Unternehmen aus der Region mit Produktionsstätten in Deutschland. Die kurzen Wege sparen Geld und CO2-Emissionen, während die regionale Wirtschaft unterstützt wird und Arbeitsplätze gesichert werden. Der hohe Qualitätsstandard und die Langlebigkeit der Anlage passen gut zu den Kies- und Schotterwerken Müller: Als eines der ältesten Unternehmen der Branche in Baden-Württemberg setzt man sich zum Beispiel durch Rekultivierungsmaßnahmen schon seit Jahren für die Umwelt ein. Mit der neuen Floating-PV-Anlage ist ein weiterer Meilenstein fürs Klima erreicht.

www.kieswerke-mueller.de

www.erdgas-suedwest.de


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