Recycelter Gießereisand bringt reine Wettbewerbsvorteile

Deutschland als fünftgrößte Gießereination der Welt produziert mit seinen rund 600 Gießereien täglich. „Viele Industriezweige sind auf Gießereierzeugnisse angewiesen“, sagt Kalle Härkki, CEO von Resand, einem finnischen Recyclingunternehmen für Industriesand. „Daher sollten wir zur Rentabilität des Gießereigeschäfts beitragen, indem wir eine entscheidende Ressource, den Sand, durch Aufbereitungstechnologie kostengünstig bereitstellen.“

Carsten Stölting, Geschäftsführer der deutschen Niederlassung, betont: „Gießereien bilden nicht nur die Grundlage der Wirtschaft, sie schaffen auch den Weg zur klimaneutralen Produktion. Ohne ‘Gießen‘ entstehen keine Windkraftanlagen, keine Wärmepumpen, keine E-Autos.“

  Sandrückgewinnungsanlage von Resand Oy
© Resand

Sandrückgewinnungsanlage von Resand Oy
© Resand

Rentabel sowie umweltschonend

Die Aufbereitungsanlage von Resand lässt sich in bestehende Systeme integrieren. „Sand ist ein sensibler Rohstoff, dessen chemisch-mineralische Zusammensetzung die Qualität des Gussprodukts mitbestimmt“, erklärt Stölting. „Unsere Technologie ist auf unterschiedliche Bindersysteme abgestimmt und ermöglicht die Verarbeitung verschiedenster Sandtypen.“

„Einerseits hilft die Wiederverwertung von Altsand einer Gießerei, strenge Umweltauflagen einzuhalten“, sagt Härkki. „Andererseits steigert es die Wettbewerbsfähigkeit. Wenn der Betrieb einer Gießerei nicht mehr auf Neusand angewiesen ist, können erhebliche Beschaffungs- und Deponierungskosten eingespart werden.“

Tatsächlich stoppt Resand eine immense Logistikkette: Vom Ausbaggern des Sandes über dessen Trocknung, bis hin zum Transport von hunderten Kilometern entfernten Gruben zur Gießerei und zurück zu einer ebenso weit entfernten Deponie, entfällt alles. Die Umweltauswirkungen sind bahnbrechend, wenn man bedenkt, dass jedes Jahr bis zu 70 Mio. t Sand weltweit ausgehoben und entsorgt werden.

 

Globale Auswirkungen

Gießereien konnten durch Resand bereits 10 bis 15 % günstigere Sandkosten und 80 % CO2-Einsparungen erreichen. Stölting: „Eine Lösung zur Sandaufbereitung zu entwickeln ist eine echte Herausforderung, da die thermische Behandlung zur Reinigung der Sandkörner aufgrund unterschiedlicher Bindemittel von Gießerei zu Gießerei variiert.“ 

Härkki sieht Deutschland als Leuchtturmprojekt. „Hierzulande arbeiten Gießereien auf höchstem technologischem Standard“, erklärt er.

Stölting weiter: „Die Erfüllung der Qualitätsansprüche deutscher Gießereien gilt als Beweis dafür, dass unsere Aufbereitungsanlage auch anderswo in der Welt Erfolg haben kann. Dies hat globale Auswirkungen auf Nachhaltigkeit.“

https://resand.eu

Autorin: Nora Fritzsche


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