Studie zur Optimierung des Grubenwassermanagements

Standort der DMT GmbH & Co. KG in Essen
Quelle: DMT

Standort der DMT GmbH & Co. KG in Essen
Quelle: DMT
Das Consulting- und Engineeringunternehmen DMT hat eine Machbarkeitsstudie zur Optimierung des Grubenwassermanagements im Bergbaugebiet Kriwoi Rog (Kryvyj Rih) in der Ukraine erstellt. Zwischen März 2017 und März 2018 untersuchten die DMT-Ingenieure verschiedene technische Optimierungsalternativen, im Wesentlichen hinsichtlich der Umwelteinflüsse, Einleitungssteuerung und Kosten. Hauptziel ist es, die Umweltbelastung deutlich zu reduzieren. Das Projekt wurde im Auftrag des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durchgeführten Programms zur Unterstützung der ökologischen Modernisierung der ukrainischen Wirtschaft realisiert.

 

In den Eisenerzbergbaubetrieben im Kriwoi Rog-Revier werden jährlich ca. 40 Mio. m³ Grubenwasser abgepumpt, von denen 10 bis 12 Mio. m³ in den Fluss Ingulets geleitet werden. Die daraus resultierende Verschlechterung der Wasserqualität stellt für Landwirtschaft, Tierhaltung, Flora und Fauna in der Region ein großes Problem dar.

 

DMT untersuchte im Projektzeitraum zahlreiche technische Optimierungsalternativen, von der lastabhängigen Einleitungssteuerung über Demineralisierung, Ableitung ins Schwarze Meer bis hin zur Verdünnung mit lokalen Abwässern. „Die Region sucht seit etwa 40 Jahren nach einer Lösung des Problems“, erklärt DMT-Projektleiter und Bergbauingenieur Artem Chayka. „Das von uns jetzt in der Feasibility Study vorgelegte Konzept zur Grubenwasserbehandlung wird die Wasserqualität des Flusses erheblich verbessern, beispielsweise durch die Reduzierung der Chloridbelastung von ca. 2500 mg/l auf 350 mg/l.“

 

Bei der Berechnung der Wasserströme und Konzentrationen kam die Simulationssoftware „Boxmodell“ zum Einsatz, ein von DMT entwickeltes numerisches Gruben- und Oberflächenwassermodell. „Wir haben mit dem Boxmodell ein auf die Region angepasstes und aus einer Vielzahl von Komponenten bestehendes Durchfluss- und Massetransportmodell erstellt und angewandt“, erläutert Michael Eckart, Leiter Hydrogeologie & Wasserwirtschaft bei DMT.

 

„Das Projekt hat große soziale und umweltpolitische Bedeutung“, sagt DMT-Geschäftsführer Eiko Räkers. „Die Ukraine hat im Jahr 2014 angekündigt, einen Großteil der technischen Standards und Richtlinien der EU im Laufe von 10 Jahren übernehmen zu wollen. Wir als DMT freuen uns, dass wir unser Know-how im Bereich Wassermanagement auch in der Ukraine erfolgreich einsetzen können. Nicht nur im Ruhrgebiet ist Hydrogeologie und Wasserwirtschaft ein Thema; sauberes Wasser ist weltweit eine der Herausforderungen der Zukunft.“

 

www.dmt-group.com

 


Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 01-02/2014

Auftrag in der Ukraine

Weir Minerals hat einen Auftrag mit einem Wertumfang von 3,5 Mio. £ für die Lieferung von Pumpen und Schiebern für das Eisenerzbergwerk Poltava in der Ukraine erhalten, das von dem Unternehmen...

mehr
Ausgabe 06/2013

ABB-Förderanlage für Bergwerk in der Ukraine

ABB hat den Auftrag erhalten, eine Förderanlage an das Bergwerk Zarya des Eisenerzaufbereitungskombinats Kriwoi Rog (Kryvbaszalizrudkom JSC) in der Ukraine zu liefern. Die Förderanlage als eines der...

mehr

Austausch online: Fachtagung „NACHBergbauzeit in NRW“ nahm Grubenwasser in den Fokus

Bergbau hinterlässt Spuren – insbesondere die Ressource Wasser ist in ehemaligen Bergbauregionen von den Folgen der intensiven, teils jahrhundertelangen Rohstoffförderung betroffen. Wie sich die...

mehr

Forschungszentrum Nachbergbau der THGA wird 5 – und dabei immer vielschichtiger

Die Geschichte des Bergbaus ist lang – doch die Geschichte des Nachbergbaus wird deutlich länger. Seit fünf Jahren beschäftigt sich das Forschungszentrum Nachbergbau an der Technischen Hochschule...

mehr
Ausgabe 09/2014 Wasserknappheit beim Mining

Wassermanagement

Wasserknappheit beim Mining

1 Einleitung Derzeit leben eine Milliarde Menschen in Regionen mit ­Wasserknappheit. Bis zum Jahr 2030 sollen über vier Milliarden betroffen sein. Etwa 69 % des weltweiten Wasserverbrauchs...

mehr