Wissenschaftspreis für Reifen aus Löwenzahnkautschuk

Im Projekt „RUBIN – Industrialisierung von Kautschuk aus Löwenzahn“, arbeiten das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und angewandte Oekologie (IME),  Außenstelle Münster, das Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen (IBBP) der WWU Münster und die Division Reifen von Continental in Hannover erfolgreich zusammen. Jetzt wurden die leitenden Wissenschaftler des Projekts mit dem renommierten Joseph-von-Fraunhofer-Preis ausgezeichnet – für ihre Forschung am Russischen Löwenzahn und die Entwicklung von Autoreifen-Prototypen auf Basis von Löwenzahn-Kautschuk (Bild).

„Ziel dieses gemeinsamen Projektes ist es, ein Verfahren zur industriellen Nutzung von Löwenzahn als Kautschuklie­ferant zu entwickeln. Die Pflanze kann aufgrund ihrer agrarischen Anspruchslosigkeit auch in der nördlichen ­Hemisphäre auf für die Nahrungs­mittel­produk­tion ungeeigneten Flächen angebaut werden. So ist die Kautschukproduktion beispielsweise in der Nähe unserer Reifenfabriken denkbar und die viel kürzeren Transportwege würden den CO2-Ausstoß reduzieren“, bemerkte Dr. Carla Recker, die bei Continental das vielversprechende Material-Entwicklungsprojekt leitet. „Wir haben mit unseren Teams herausgefunden, welche Gene die Kautschukproduktion fördern und welche sie behindern. Basierend auf diesen Erkenntnissen konnten wir Pflanzen entwickeln, die etwa doppelt so viel Naturkautschuk produzieren. Zudem ist uns mit einer kleinen Pilotanlage die Extraktion von mehreren Kilo Löwenzahn-Kautschuk gelungen, wodurch sich die Perspektive auf eine Skalierung für die industrielle Produktion im Tonnen-Maßstab eröffnete“, sagten Prof. Dr. Prüfer und Dr. Schulze Gronover anlässlich der Preisverleihung.

Das Projekt verläuft bisher sehr erfolgreich. Erste Testreifen konnten bereits unter sommerlichen wie winterlichen Bedingungen geprüft werden. Die Reifen aus Löwenzahnkautschuk zeigen ein äquivalentes Eigenschaftsprofil im Vergleich zu Reifen aus herkömmlichem Naturkautschuk vom Gummibaum (Hevea brasiliensis). Continental rechnet mit der Einführung in die Serienproduktion solcher Reifen in fünf bis zehn Jahren. „Damit kann die Herstellung von Reifen noch umweltverträglicher werden, ohne dass wir dabei auf unsere hohen Qualitätsstandards verzichten oder Performance-Einbußen in Kauf nehmen müssen“, ergänzte Dr. Carla Recker. Wei­tere Informationen zur Projekt-Entwicklung stehen unter www.taraxagum.de bereit.

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