100 Jahre GDMB

1912 wurde die GDMB – die Gesellschaft Deutscher Metallhütten- und Bergleute in Berlin gegründet. Vor allem für den Metallerz- und Eisenerzbergbau sollte sie den wissenschaftlich-technischen Austausch, die Kommunikation der Fachleute untereinander fördern. Kenntnisse und neue Entwicklungen sollten innerhalb der Gesellschaft weitergegeben und diskutiert werden. Und nicht zuletzt sah und sieht sich die GDMB auch als Mittler zwischen Praxis und Theorie, zwischen Bergbau und den entsprechenden Forschungseinrichtungen. Diese Rolle kam ihr vor allem auch in der ­Blütezeit des deutschen Bergbaus in der Mitte des 20. Jhds. zu.

Das 100 jährige Jubiläum wurde im Rahmen einer Feierstunde, die gemeinsam mit der Mitgliederversammlung und 55. Jahrestagung des GDMB-Geschichtsausschusses in der Kaiserstatt Goslar am 6.09.2012 stattfand, begangen. Prof. Hans Jacobi (Bild 1), Präsident der GDMB, die seit dem 19.01.1996 Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik heißt, begrüßte die anwesenden Mitglieder und Gäste. Nach den einleitenden Worten folgten Grußworte aus Politik, Industrie, Wissenschaft und Verbänden. So stellte Dipl.-Ing. Peter Willbrandt, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG, heraus, dass ein 100 jähriges Verbandsjubiläum eher eine Seltenheit ist, und er den GDMB kennen und schätzen gelernt hat.

Im Anschluss hielt Prof. Heinz Walter Wild (Bild 1) den Festvortrag „Tradition und Fortschritt – 100 Jahre GDMB“. Er spiegelte die Entwicklung des GDMB wider. Eine der wichtigsten Aufgaben war die Schaffung einer eigenen Zeitschrift. Im Oktober 1912 ging die 1904 gegründete Zeitschrift Metallurgie in die Zeitschrift Metall und Erz über und stellte das Verbandsorgan der GDMB dar. Im Jahre 1924 wurde die Georg Agricola-Denkmünze, in Gedenken an den Begründer der Geowissenschaften und führenden Gelehrten zum Thema Erzbergbau, auf der Mitgliederversammlung in Freiberg gestiftet. Sie stellt auch heute noch die höchste montanwissenschaftliche Auszeichnung dar, die zum ersten Mal dem deutsch-schweizerischer Hüttenchemiker und Unternehmer Dr.-Ing. Ferdinand Heberlein verliehen wurde. Einschneidend waren sicherlich die Jahre während des 2. Weltkrieges – so wurde die Berliner Geschäftsstelle 1940 völlig zerstört. Glücklicherweise hatte man die Bücherei zuvor an die Bergakademie Freiberg ausgelagert.

Nach Kriegsende erfolgte die Neugründung der Gesellschaft Deutscher Metallhütten- und Bergleute in Clausthal-Zellerfeld. 1947 fand die erste Mitgliederversammlung in Clausthal-Zellerfeld statt. 1968 erschien die neue Zeitschrift für Erzbergbau und Metallhütten – kurz Erzmetall. In der zweiten Hälfte des 20. Jhds. änderten sich die Randbedingungen zum Teil gravierend. Zu nennen wären ein Abwärtstrend des deutschen Bergbaus, die Teilung Deutschlands sowie eine zunehmende Globalisierung. Damit trat auch der Informationsaustausch und die Bildung von Netzwerken in den Vordergrund. 1992 wurde die GDMB-Informationsgesellschaft mbH gegründet. Weiterhin etablierten sich eine ganze Reihe von Fachausschüssen, die sich auf einen Themenbereich fokussieren konnten und - um die räumliche Nähe zu nutzen - auch Bezirksgruppen. Um den jüngsten Entwicklungen Rechnung zu tragen, gründete sich der Fachausschuss Entsorgungswirtschaft und ein Arbeitskreis kurz AK 2015, der zukünftige Entwicklungsrichtungen des GDMB bis ins Jahr 2015 ausloten soll.

Nach dem Festvortrag trafen sich die Teilnehmer zur Abendveranstaltung in der Kaiserpfalz, auf der Dipl.-Ing. Kurt Ehrke (Bild 2) mit der Georg-Agricola-Denkmünze sowie Dr. Reimund Westphal mit der GDMB Dankmedaille geehrt wurden.

Weitere Informationen zur Geschichte des GDMB finden sich in der Festschrift (Bild 3), herausgegeben von Herbert Aly, Prof. Rainer Slotta, Prof. Heinz Walter Wild und Jürgen Zuchowski.

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