Prozessbandtechnologie steigert Effizienz

Umweltschutzauflagen und das gestiegene Umwelt­bewusst­sein der Öffentlichkeit fordern alternative Entsorgungs­möglichkeiten von kommunalem Klärschlamm. Besonders die thermische Verwertung, das heißt die Trock­nung, Verbrennung oder Mitverbrennung von kommunalem Klärschlamm wird zunehmend als nachhaltige und damit attraktive Lösung anerkannt. Schlamm ist vor allem aufgrund seines Heizwertes attraktiv: Voll getrockneter Schlamm (90  % Trockenanteil) hat einen ähnlichen Heizwert wie Braunkohle (ca. 11000 KJ/kg) und eignet sich gut für die Verwendung als Sekundärbrennstoff in Kohlekraftwerken, Müllverbren­nungs­anlagen oder als Zusatzbrennstoff in Zement- oder Ziegelfabriken.

Um Schlamm zu einem wertvollen Produkt zu machen, muss er einer speziellen Behandlung unterzogen werden. Die Andritz 3SYS AG bietet dazu Technologien wie Trommel- und Wirbelschichttrockner sowie Bandtrocknungsanlagen zur Schlammtrocknung an. In der Bandtrocknungsanlage wird auf einem Prozessband der nasse Schlamm in einer Schicht von 4-20 cm zunächst gleichmäßig verteilt (Bild 1). Das Band bewegt sich unter permanenter Heißluftzufuhr lang­sam vorwärts. Hierbei wird die Schlammschicht von 100 -150 °C heißer Trocknungsluft langsam aufgeheizt, so dass das darin befindliche Wasser verdampft und mit der abströmenden Luft ausgetragen wird. Herzstück der Andritz-Bandtrocknungsanlagen sind Prozessbänder der GKD – Gebr. Kufferath AG (Bild 2), die die speziellen Anforderungen, die an das Gewebe einer Bandtrocknungsanlage gestellt werden, optimal erfüllen. Das Bandgewebe muss Dauertemperaturen von 200 °C ohne merkbaren Schrumpf standhalten und einen PH-Bereich von 1-14 abdecken. Von entscheidender Bedeu­tung ist auch die Festheit mit Abrasionsbeständigkeit, da der Schlamm scharfkantige Partikel enthalten kann. Nach erfolgreichen Tests bei Andritz fiel die Wahl schnell auf das für diese Anwendung speziell entwickelte GKD-Band PPS 5099.

Das Band ist aus robusten Monofilen gewebt und im Thermofixierverfahren verfestigt. Es findet sowohl als Press­band als auch als Trocknerband Verwendung. Das robuste Kunststoffgewebe hat eine Dicke von 2,20 mm und ein Gewicht von 1200 g/m2. Die glatte Gewebeoberfläche, die Öffnung von 510 μm und der Luftdurchlass von 700 cfm (= 1190 m³/Min.) gewährleisten einen optimalen Trock­nungsprozess des Schlamms. Durch die stabile Gewebe­konstruktion hält das Band selbst extrem hohen Flächen­belastungen stand. Die Köperbindung ermöglicht zudem eine sehr gute Produktauflage und gleichzeitig eine sehr gute Reinigung. Das Prozessband fungiert jedoch nicht nur als Transport-, sondern gleichzeitig auch als Filtermedium. Da die Bandtrocknungsanlagen der Andritz 3SYS AG im Unterdruck betrieben werden, kann der Staub, der durch die Trocknung von oben erzeugt wird, als gefilterte Abluft unter dem Band abgeführt werden. Der Geruch dieser Abluft ist wegen der geringen Trocknungstemperaturen ebenfalls be­sonders gering.

Durch den Einsatz des Klärschlamms als Alternativbrennstoff kann Primärenergie eingespart werden, was in der allgegenwärtigen Debatte um die Verringerung des CO2-Ausstosses ein wichtiges Argument darstellt. Zudem hat Andritz 3SYS ein Verfahren entwickelt, in dem der getrocknete Schlamm wiederum als Brennstoff für die Erzeugung der im Trock­nungsprozess notwendigen Wärme dient.

GKD – Gebr. Kufferath AG, Düren (D),

Tel.: +49 2421 803-0, www.weaveinmotion.de und

www.andritz.com

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