Bewertung der Fließeigenschaften von Schüttgütern

Die Dichte berücksichtigen

Bewertung der Fließeigenschaften von Schüttgütern

Zusammenfassung: Da die gegenwärtig überwiegend angewendeten Bewertungsmethoden der Fließfähigkeit nach Jenike und Carr häufig zu Fehlinterpretationen führen, wurden Untersuchungen mit Getreideschrot durchgeführt. Ein Vergleich der aus Scherversuchen berechneten Fließfähigkeit nach Jenike mit dem Fließindex nach Carr zeigt zum Teil erheb­liche Unterschiede. Ursache ist, dass die Jenike-Klassifizierung die Dichte des Schüttgutes nicht berücksichtigt. Deshalb ist es zutreffender, als Maß für die Fließfähigkeit die für das störungsfreie Ausfließen erforderliche Auslaufweite zu verwenden. Aus Ergebnissen einer theoretischen Analyse und Berechnungen sowie experimentellen Untersuchungsergebnissen erhält man einen hyperbolischen Zusammenhang zwischen Auslaufweite und Fließ­fähigkeit sowie Schüttgutdichte. Da der Dichteeinfluss umfassend betrachtet wird, sind die Ergebnisse allgemeingültig und deshalb auch auf mineralische Rohstoffe anwendbar.

1 Einführung

Eine Bewertung der Fließfähigkeit erfolgte in der Vergangenheit nach einfach bestimmbaren Schüttgutkenngrößen, z.B. nach dem Böschungswinkel. Weitere Fortschritte wurden durch experimentelle Untersuchungen mit Hilfe von Silomodellen erzielt, aus denen beispielsweise die Mindestabmessung der Auslassöffnung oder der Massestrom ermittelt wurden. Theoretische Dimensionierungsgrundlagen auf der Basis systematischer Stoffuntersuchungen und der Analyse der Spannungs- und Fließverhältnisse im Schüttgut existieren vor allem seit der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts [1]. Trotz allem gibt...

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