Flexible Mobilität rechnet sich

Seit Sommer dieses Jahres arbeitet der neue Destroyer 1113 beim dänischen Erd- und Tiefbauunternehmen Kim Vind Maskinstation & Entreprenør im Recycling-Wechseleinsatz (Bild 1). Als mittlere Leistungsstufe der raupenmobilen Prallbrecher von Keestrack überzeugt die 49-Tonnen-Anlage mit Nachsiebeinheit durch praxisgerechte Mobilität, große Produktionsvielfalt und eine hohe Wirtschaftlichkeit im Betrieb.

Mit insgesamt 17 Mitarbeitern und einem modernen Geräte­park von knapp 30 Erdbewegungs-, Straßenbaumaschinen und Tiefbau-Ausrüstungen übernimmt das 2001 gegründete Unternehmen Aufträge in einem Radius bis 100 km. Seit 2008 zählt das Recycling von Baustoff-Restmassen und Bodenaushub zum Leistungsangebot – im Zuge eigener Bau- oder Abbruchmaßnahmen sowie im Lohnauftrag auf Fremdbaustellen und Materialdepots anderer Baufirmen bzw. großer landwirtschaftlicher Betriebe (Bild 2). Gut 20 % des Geschäfts, so der Firmeninhaber Kim Vind, entfallen heute auf diese Arbeiten. Bislang nutzte man hier einen raupenmobilen 30-t-Backenbrecher und seit vergangenem Jahr auch eine Doppeldeck-Siebanlage Keestrack Combo – geliefert und betreut durch den dänischen Keestrack-Händler TNS Imex in Løgumkloster.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit kam der Keestrack-Partner auch beim Ersatz des Backenbrechers im Sommer dieses Jahres in die engere Wahl. „Für die betrieblichen und materialtechnischen Anforderungen bei Kim Vind favorisierten wir früh die Prallbrecher-Technologie von Keestrack“, erklärt TNS-Geschäftsführer Thomas Sørensen. „Zunächst überraschten wir unseren Kunden damit etwas, auch weil leistungsstarke Prallbrecher in der dänischen Recycling-Praxis mit ihren häufigen Ortswechseln nicht gerade verbreitet sind. Kleinere Systeme für das innerstädtische Recycling bringen zwar die gewünschte Flexibilität aber nicht die geforderte Leistung von zuverlässig über 200 t pro Stunde.“

Kim Vind war schnell überzeugt und entschied sich für eines der ersten Produktionsmodelle des neuen Destroyer 1113. „Im Februar erfolgte die Bestellung – Keestrack passte die Anlage wie alle Modelle ab Werk mit vielfältigen Optionen auf die individuellen Bedürfnisse an, und bereits Ende Mai konnten wir ausliefern.“ Insgesamt nur 49 t wiegt der Destroyer 1113 mit montierter Nachsiebeinheit und Rückführband (ohne Nachsieb/Rückführung: 46 t). Gemeinsam mit den kompakten Transportabmessungen von 16,26 x 3,00 x 3,35 m macht dies Standortwechsel einfach und schnell (Bild 3).

Aus dem 5-m³-Aufgabebunker mit variablem Vibrationsauf­geber gelangt das Material zunächst über ein aktives Zweideck-Vorsieb zur Abtrennung der Feinanteile, die per Bypass am Brecher vorbeigeführt oder seitlich aufgehaldet werden. Das minimiert den Verschleiß und optimiert die qualitative Zerkleinerungsleistung des Prallbrechers mit einer Einlauföffnung von 1050 x 800 mm (Bild 4). Die schwere Bauart des 1000 mm breiten Rotors mit vier Schlagleisten (Ø: 1260 mm, Gewicht: 5100 kg) und das große Brechraumvolumen gewährleisten hohe Produktionsraten bei langer Lebensdauer der eingesetzten Werkzeuge. Ebenso überzeugt das direkt angetriebene Aggregat (Rotordrehzahl: 518 – 609 U/min) mit einer großen Laufruhe im Betrieb.

Eine Vibrationsrinne unter dem Brecher befördert das Brechgut schonend auf das Hauptaustragsband (7500 x 1100 mm), wo der über Fernbedienung hydraulisch höhenverstellbare Überband-Magnet metallische Bestandteile separiert. Das optionale Nachsieb in Eindeck-Ausführung (Siebfläche: 3300 x 1500 mm) produziert über gängige Wechselsiebmedien zwei Fraktionen, wobei das schwenkbare Rückführband das Grobkorn in den Aufgabebunker zurück fördert bzw. als zusätzliche Endkörnung aufhaldet (Bild 5). Eine noch größere Wertschöpfung im Solo-Betrieb bietet das optionale Doppeldeck-Modul mit nachrüstbarem Mittelkornband für eine zweite Wertkörnung.

Gesteuert und überwacht wird die gesamte Anlage durch die SPS-basierte Relytec-Steuerung von Keestrack, die mit zahlreichen Funktions-Routinen, klaren Display-Informationen und optionaler Funkfernsteuerung hohen Bedienkomfort und störungsfreie Abläufe gewährleistet (Bild 6). Weitere Standards in punkto Wartungsfreundlichkeit setzt der Destroyer 1113 mit großzügiger Stahlverrohrung der Betriebshydraulik und der einzigartigen Hubfunktion des Hauptrahmens, die freien Zugang zu Brecherauslauf und Austragsband sowie die leichte (De-)Montage von Nachsieb bzw. optionalem 4-Achs-Dolly erlaubt. Beim Antrieb entschied sich Kim Vind für die diesel-hydraulische Variante ECO-FS mit 298-kW Cummins-Diesel und Load-Sensing-Hydraulik, die Kraftstoffeinsparungen bis 25 % ermöglicht. Wie zahlreiche andere aktuelle Keestrack-Anlagen ist auch der Destroyer 1113 in den diesel-elektrischen Versionen ECO-EP und ECO-EP+ erhältlich. Der Onboard-Diesel-Generator verbraucht dann bis zu 33 % weniger – die Netz-Vollversorgung (EP+) soll bis zu 70 % weniger Energiekosten und dazu deutlich weniger Emissionen bringen.

Mit deutlich über 500 Betriebsstunden in den ersten fünf Betriebsmonaten war der Destroyer 1113 bereits unmittelbar nach Übernahme sehr gut ausgelastet. Im Ein-Mann-Betrieb mit festem Maschinisten/Baggerführer erreicht die Anlage im typischen Recycling-Einsatz mit stark vermischtem Bauschutt zuverlässig Produktionsleistungen von 200-260 t/h (Aufgabe: 0/700; Endkorn: 0/25, 0/40). Für die Schotterproduktion im Hartstein (Granit/Kieselkalk, Endkorn 0/40) sind ca. 230 t/h dokumentiert. Als durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch wurden bislang knapp 50 l/h ermittelt.

„Mit dem Wechsel zum Keestrack-Prallbrecher mit Nachsieb­einheit konnten wir unser Leistungsspektrum und auch unseren Kundenkreis deutlich erweitern. Wir verarbeiten heute eine breitere Palette an Ausgangsmaterialien und liefern hochwertigere Endprodukte, egal ob aus Betonbruch, Asphalt, Naturstein oder eben aus unspezifizierten Baustellenmassen,“ erklärt Kim Vind (Bild 7). Auch in der Baustellenpraxis bewährt sich der ab Werk mit hydraulisch angetriebenen Zusatz-Generator und Kompressor für Kleinwerkzeuge ausgerüstete Destroyer 1113: „Durch das Nachsieb sparen wir tatsächlich oft eine Maschine, wodurch sich auch kleinere Chargen im Solo-Betrieb rechnen.“ Dabei sorgt ein in Eigenregie angebrachtes Gebläse zur Windsichtung von Leichtstoffen zusätzlich für ein unkompliziertes Handling der verarbeiteten Restmassen.

Von Juni bis Dezember 2015 verarbeitete der Keestrack Destroyer 1113 deutlich über 100 000 t und steuert insbesondere mit seiner großen Vielseitigkeit maßgeblich zum einem erfreulichen Plus im Recycling-Geschäft von Kim Vind bei. Schon jetzt rechnet man damit, dass auch der eigentlich als Stand-By-Gerät vorgesehene Backenbrecher wieder regelmäßig in Einsatz gehen wird.

www.keestrack.com

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