Signalgeräte führen sicher durch den Tagebau
Im größten Braunkohletagebau Europas, im Tagebau Hambach von RWE, werden jährlich über 300 Mio. m³ Erdreich bewegt, um an die kostbare Braunkohle zu gelangen. Die größten Schaufelradbagger der Welt werden hier eingesetzt: Mit gigantischen Ausmaßen von 240 m Länge und 96 m Höhe graben sich die rotierenden Räder ins Erdreich, bereits knapp 400 m tief. Um in diese Tiefe zu gelangen, bahnen Bagger, Menschen, Förderbänder und Autos den Weg hinunter zum Abbau. Alles ist hier den Elementen ausgesetzt: Regengüsse, Stürme, brütende Hitze und Temperaturen weit unter Gefrierpunkt fordern im Tagebau das Zusammenspiel von Arbeit und Technik täglich neu heraus. Erde und Kohle setzen sich überall fest und blasen „Sand ins Getriebe“. Stöße und ein konstantes Rütteln stellen die Geräte auf eine ständige Belastungsprobe. Hier schwenken große Geräte aus. Bagger fahren dort, wo Arbeiter sind. Damit Mensch und Maschine sich nicht in die Quere kommen, müssen die Informationen eindeutig und schnell fließen. Dafür sorgen optische Signale.
Doch nur wenige Signalgeräte bestehen die harten Umweltbedingungen im Tagebau. Kürzlich ging es um neue Leuchten. Absetzer, die Resterde auf Abraumhalden schütten, sind starken Erschütterungen ausgesetzt. Halogenleuchten auf diesen Absetzern fielen oft aus, und jeder Signalgeräteausfall bedeutete Maschinenstillstände, die das Unternehmen wertvolle Zeit und Geld kosteten. Die Techniker fanden in WERMA Sig-
naltechnik einen Hersteller, der bereit war, mit RWE eine langlebigere Lösung zu entwickeln.
Als Ersatz für die von RWE genutzten Glühlampenleuchten bot WERMA die LED-Dauerleuchte 829. Die LED-Technik löst gleich zwei Probleme auf einmal: Mit 50 000 Stunden leuchten LEDs zehnmal länger als herkömmliche Glühlampen. Gleichzeitig können selbst starke Erschütterungen den Leuchtdioden so gut wie nichts anhaben. Mit dem robusten und leichten Gehäuse aus Polycarbonat und PC/ABS-Blend ist das Gerät von -30 bis +50 °C temperatur- sowie sehr UV- und farbbeständig. Extra Vergussmasse im Gehäuseboden und stabilisierte Leiterplatten schützen das Gerät zusätzlich gegen die starken Vibrationen im Tagebau.
Die RWE-Techniker trauten der Festigkeit des Gerätes zuerst nicht. Sie schnappten die Leuchte und warfen sie kurzerhand aus dem Fenster. Schrecksekunden später war klar: Das Gerät war ganz geblieben. Die nächste Probe war noch härter: Auf dem größten Schaufelradbagger der Welt sollte die Leuchte im Dauereinsatz durchgeschüttelt werden. Nach verschiedenen Verbesserungen lief die LED-Dauerleuchte 829 auf dem über 13 000 t schweren und 240 m langen Bagger über ein Jahr lang zuverlässig. Seitdem wird sie standardmäßig an Not-Aus-Schaltern und Heinzelmannkästen (Bild 1) im ganzen Tagebau Hambach eingesetzt: Auf Absetzern (Bild 2), Bandschleifenwägen,
Förderbändern oder dem Schaufelradbagger signalisiert die LED-Dauerleuchte zuverlässig. Bis zu 100 davon sind auf einem solchem Gerät verteilt.
Ähnlich lag der Fall bei den Ampeln in Hambach. An strategischen Punkten signalisieren sie zum Beispiel am Bandsammelpunkt. Dort transportieren Förderbänder Kohle und Erde. Unter diesen Bändern verlaufen Wege, auf denen Menschen und Autos verkehren. Damit kein Material auf diese fällt, strahlt die Ampel rot, wenn die Transportbänder laufen, und grün, wenn die Wege gefahrlos passierbar sind (Bild 3). Hier wurden zuvor Halogenampeln eingesetzt, die zu oft ausfielen.
Mit den Ampeln 890 von WERMA Signaltechnik stieg der Energieversorger auf die LED-Technik um. Für den Einsatz im Tagebau verstärkte der Signaltechnikhersteller das Gehäuse und stabilisierte die Leiterplatten zusätzlich. Und auch hier überzeugte die vibrationsunempfindliche, langlebige und helle LED-Technik: Das Rütteln der Maschinen und Bänder kann den robusten LEDs nichts anhaben.
Eine weitere tagebautaugliche Leuchtenversion hat WERMA für RWE entwickelt: Um den Schaufelradbagger herum müssen Planierer auf ihren Raupen stets wissen, ob sich das Schaufelrad auf sie zu oder von ihnen wegbewegt. Die Farben Rot und Grün der Rundumsignalleuchten 280 signalisieren ihnen dies. Wieder ersetzte RWE seine Signalgeräte mit herkömmlichem Leuchtmittel durch LED-Leuchten, um von der Wartungsfreiheit zu profitieren. WERMA fixierte die neuen Leuchten speziell mit einem zusätzlichen Leiterplattenring, damit das elektronische Innenleben sicher dem Rumpeln standhält.
Die tagebautauglichen LED-Signalgeräte von WERMA machen den Kohlestandort Hambach wirtschaftlicher und sicherer. Gleichzeitig erhöhen sich die Produktivität sowie die Sicherheit für Mensch und Maschinen.