Kompromisslose Sekundärzerkleinerung

Begeisterung schwingt mit, wenn die Verantwortlichen der Vogelsberger Basaltwerk GmbH & Co. KG, VBW, von ihrem Neuzugang berichten. Ein optimal ausgelegter Sandvik CS550 C sorgt im Werk seit Februar 2017 als zuverlässige Hochleistungseinheit bei hohem Durchsatz für Präzision und Qualität in der Sekundärbrechstufe.

Der Steinbruch bei Büdingen-Rinderbügen im Wetteraukreis liefert seit 1963 den für die Vogelsberger Landschaft typischen Basalt. Gewonnen und zu Schotter, Splitt, Edelsplitt sowie Brechsanden verarbeitet, wird er aktuell von der Vogelsberger Basaltwerk GmbH & Co. KG,  VBW, einem Unternehmen der Dressler Verwaltungsgesellschaft mbH. Die Basaltkörnungen fließen in die eigene Baustoffproduktion und decken darüber hinaus den regionalen Bedarf zahlreicher Fremdabnehmer.

Seit Jahresbeginn 2016 ist Bernd Krempel als Mitgeschäftsführer bei Dressler im Boot. Eine seiner wichtigsten Aufgaben besteht darin, den bestehenden Prozess im Basaltwerk gemeinsam mit dem Betriebsleiter Dieter Pracht und seinem Vorarbeiter Heiko Schlögel laufend zu optimieren. Ein Brechertausch in der Sekundärstufe – seit 1984 durch einen robusten Kegelbrecher Svedala1650 repräsentiert – war der erste Schritt des vorgesehenen Modernisierungsprogramms im Sinne höherer Kapazität und Produktqualität. Stets zufrieden mit dem Sandvik-Service und der Beratung über den gesamten Lebenszyklus des alten Svedala-Brechers hinweg, favorisierten die Entscheider den Ersatz durch einen Hydrocone Sandvik der CH-Serie, wohl wissend, dass diese Entscheidung auch Auswirkungen auf die Fahrweise ihres Vorbrechers haben würde. Aber genau zur rechten Zeit für  VBW wurde einer noch idealer zur geforderten Aufgabenstellung passenden Sandvik-Innovation die Marktreife bescheinigt.

Passt perfekt

Bereits die Ergebnisse der in schwedischen Steinbrüchen getesteten Vorserienmodelle des brandneuen Sandvik-Brechers CS550 sprachen für sich. Dieser jüngste, innovative Kegelbrecher aus der 500er-Brecher-Reihe ergänzt nicht nur die beiden Modelle Sandvik CH550 und CH540, sondern empfiehlt sich als speziell für die Gesteinsaufbereitung optimierte Neuheit auch als Alternative im bisherigen Revier des CH660. Dazu nutzt der Sandvik CS550 viele Komponenten des CH-Systems, erzeugt gleichzeitig aber einen höheren Druck, arbeitet präzise, verfügt über wartungsfreundliche Sicherheitsfeatures – und reagiert weniger sensibel im Bereich der Materialaufgabe als beispielsweise ein Sekundärbrecher der CH-Serie.

Der völlig neu durchdachte Brechraum der Hochleistungsmaschine für Sekundärbrechstufen mit hoher Zerkleinerungsrate, setzt auf eine einzigartige Kombination aus Flach- und Steilkegel, die wesentlich für das erwünschte Qualitätsplus in der Sekundärbrechstufe verantwortlich zeichnet. Um den Ansprüchen einer möglichst breiten Anwenderschaft entgegenzukommen, wird der Brecher in der Version C (Course) für die Aufnahme von Material bis 350 mm sowie EC (Extra Course) bis 430 mm Kantenlänge konfektioniert.

Eine Möglichkeit zur gründlichen Inaugenscheinnahme des neuen Brechermodells ergab sich für die potenziellen deutschen Premierenkunden bei einem Sandvik-Kundenevent im September 2016, wo Bernd Krempel und Dieter Pracht den Auf- und  Abbau des dort präsentierten CS550 genau verfolgten. Schon in diesem Moment sehr angetan von der durchdachten Konstruktion, die neben Produktivität eine Vereinfachung der Servicearbeiten implizierte, räumte die konkrete Planung im Sandvik Plant-Designer-Programm mit den hinterlegten kundenspezifischen Daten vom eigenen Basalt auch noch letzte Zweifel aus. Der Brecher wurde beauftragt, im schwedischen Sandvik-Werk in Svedala gefertigt und im Februar 2017 als Nr. 5 der CS550er-Serie in der zur Aufgabe passenden „Brechraumversion C“ an Stelle seines in die Jahre gekommenen Vorgängers bei VBW installiert.

Einsatzpraxis bestätigt die Theorie

Dass der CS550 in der Sekundärstufe bei VBW eine sinnvolle Alternative zur CH-Serie ist, zeigte sich im Einsatz sehr schnell. Zügig schluckt die Aufgabeöffnung C, angepasst an den Backenbrecher in der Primärstufe, das vorgebrochene Material mit 250 bis 350 mm Kantenlänge und bietet so die Voraussetzung, bei hoher Zerkleinerungsrate und ausgezeichneter Form des Endprodukts große Mengen an Endkörnung bereits in der Sekundärstufe zu produzieren. Im Moment werden pro Stunde zwischen 250 bis 300 t Material scheinbar mühelos auf die Zielkörnung 0/56 mm gebrochen, wobei der Anteil der bevorzugt gewünschten Körnung <32 mm bei etwa 80 % liegt. Das breite Spektrum an realisierbaren Spaltweiten und einstellbaren Brechhüben von 24/28/32, 32/36/40 oder auch 40/44/48 mm sorgt – falls erforderlich – auch in Zukunft für eine extreme Flexibilität in der Aufbereitung. Positiv auffällig im Vergleich zum alten Brecher ist dabei der wunschgemäß deutlich geringere Fülleranteil. Ebenso hält der Sandvik CS550 C sauber die  VBW-Vorgabe in Sachen Überkorn >32/X ein.

„Der schluckt was weg!“, freut sich nach wenigen Wochen Betrieb auch Geschäftsführer Bernd Krempel über den ersten gelungenen Modernisierungsschritt, dem sicher weitere folgen werden: „Wir fahren unseren Vorbrecher derzeit an der Leistungsgrenze und der nachfolgend beaufschlagte CS550 kommt dabei mit nur 80 bis 130 seiner 330 kW aus.“ Ein deutlicher Unterschied zum Zustand vorher, denn beim alten Brecher lagen die installierten 250 kW permanent an. Dieser Effekt hat natürlich einen Grund: Da der moderne, intelligent angesteuerte IE3-Motor immer nur so viel Energie zieht, wie er braucht, lässt sich an dieser Differenz bereits grob abschätzen, welche Kapazitäten unter  Volllast gegeben sind. Je nach Aufgabematerial sowie eingestellter Hub- und Spaltweite kann der Brecher bis zu 700 t/h durchsetzen.

Aufgrund des limitierenden Faktors „Vorbrecher“ arbeitet der CS550 im Basalt momentan bewusst im Modus „Sparflamme“. Passend zur Situation wählten die Betreiber den kleinstmöglichen Hub von 24 mm. Schon damit erreicht die Anlage nach der Umrüstung ein Produktionsplus von 20 % gegenüber dem Altzustand. Vorrausetzung ist allerdings, dass alle Komponenten der Anlage auch mithalten können. Für den nachgeschalteten Vertikalkegelbrecher zur Edelsplittproduktion ist das kein Problem, denn er wird nun mit einem perfekten Sekundärmaterial beaufschlagt, um daraus die gefragte Fraktion 5/8 zu produzieren. Grobe Endkörnungen bis 32 mm können dank ihrer hervorragenden Qualität direkt nach dem Sekundärbrecher abgezogen und in die gewünschten Spektren klassiert werden.

Insgesamt ermöglicht die neue Sekundärbrechstufe also einen effizienteren Prozess bei deutlich weniger Umlauflast und Entlastung die Tertiärstufe. So bleibt den Betreibern am Ende mehr Zeit für die Qualitätssteuerung der Produktschiene. Genau das war ein wesentlicher Teil des Modernisierungsplans.

Automatisierung, Kontrolle und Zugangsfreundlichkeit

Selbstredend ist der Sandvik CS550 serienmäßig mit einer modernen Brechersteuerung ausgestattet. Er nutzt dafür die neue, Sandvik-eigene Softwarelösung und damit den höchsten verfügbaren Status zur Automatisierung und Steuerungskontrolle von Maschinen und Prozessen, die eine Fülle an wertvollen Daten liefert. Sie optimiert den Betrieb in Korrelation zu Durchsatz und Zerkleinerungsgrad und passt den Brecher an unterschiedliche Zustände perfekt an. Dank dieser Schlüsselsignale ist gleichzeitig stets das energetische  Verbrauchsoptimum gewährleistet. Ein Hydroset-System regelt die Stellung der Hauptwelle und bietet gleichzeitig Schutz gegen Überlastungen, indem es automatisch nicht brechfähiges Material passieren lässt.

Nach dem Verkauf ist vor dem Service

Wie beschrieben, kamen VBW und Sandvik im Fall des neuen Sekundärbrechers unter anderem über die langjährige Servicepartnerschaft auch zwecks der anstehenden Ersatzinvestition ins Gespräch. Eine gute Entwicklung, doch heißt das nicht, dass der Service der Zukunft so aussehen wird, wie der in der Vergangenheit. Allein schon die neuen digitalen Möglichkeiten werden die Zusammenarbeit verändern. Was bleibt, ist die Partnerschaft – denn Lösungen, die den Arbeitsalltag komfortabler gestalten, werden von Praktikern geschätzt. Die Service- und Wartungsfreundlichkeit aller Sandvik 500er-Modelle spielt genau diesen Trumpf aus. So wurden beispielsweise die Brechwerkzeuge nicht mehr vergossen. Ihr  Wechsel wird bedarfsweise deutlich einfacher, zumal eine verfügbare Sandlock-Hebevorrichtung das Wechseln von Kegel und Brechmantel maßgeblich erleichtert und noch dazu deutlich sicherer macht. Revisionsöffnungen aus Polyurethan im Unterteil erleichtern den Zugang zu neuralgischen Punkten und ein Offline Filtersystem sorgt für permanente Schmierölfiltrierung. Damit gelingt es perfekt, die Schmierölqualität – trotz der schwierigen Umgebungsbedingungen – für Jahre gleichbleibend auf dem Qualitätsniveau von Neu-Ölen zu halten. Das wiederum verringert den Verschleiß an den Hauptkomponenten in der Maschine und spart jährliche kostspielige Ölwechsel. Im Motorbereich wird das bewusst bedienerfreundliche Handhabungskonzept durch eine hydraulisch bedienbare Motorwippe unterstützt, die das Nachspannen der Keilriemen erleichtert und diese zudem konstant unter Spannung hält.

Gut für die Nachfrage gerüstet

Die Dressler-Gesteinssparte hat mit der Investition in den Sekundärbrecher Sandvik CS550 für die VBW einen wichtigen Zukunftsschritt absolviert und kann somit seit Februar der ansteigenden Nachfrage deutlich besser nachkommen. Dafür steht eindrucksvoll die höhere Durchsatzkapazität mit einem Plus von 20 % selbst unter den noch limitierenden Randbedingungen im Gesamtkonzept. Der höhere Zerkleinerungsgrad in der Sekundärstufe ermöglicht die Produktion einer größeren Menge an Endprodukten ohne tertiäre Brechstufe. Weniger Umlauf wiederum zieht weniger  Verschleiß und Stillstand nach sich.

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Technische Daten • Technical data CS550

Max. Durchsatzleistung • Max. throughput capacity
700 t/h

Max. Aufgabekorngröße • Max. feed size
F100=432 mm; CSS 200 mm

Konfiguration des Brechmantels
Configurations of crushing mantle
EC and C

Konfiguration des Brechkegels
Configurations of crushing cone
A, B and S

Motorleistung • Motor output
330 kW

Spaltweite • Side setting
24 - 48 mm

Gewicht • Weight
24 600 kg

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