Keine Anbackungen

Kontinuierlicher Pflugschar-Mischer mit ausgekleidetem Mischbehälter

S‌toffe, die zur Aushärtung während des Mischverfahrens neigen, führen zu einer raschen Abnutzung der verwendeten Maschinen. Speziell für solche Anwendungen setzt Lödige Prozesstechnologie den kontinuierlich arbeitenden Pflugschar-Mischer des Typs KM ein, welcher je nach Anwendung mit unterschiedlichen Kunststoffen ausgekleidet werden kann.

Bei der Suche nach der optimalen Umsetzung einer Misch-Anwendung steht immer das Mischgut im Mittelpunkt. Wichtig sind korrekte und umfassende Informationen zum Produkt, denen die Entwicklung genau folgen muss. Es gibt jedoch immer wieder Produkte, die herkömmliche vertikale oder horizontale Mischsysteme mit ihren spezifischen Eigenschaften an die Grenzen führen. Ein solches Beispiel sind Stoffe, die zum Aushärten neigen.

Schnell aushärtende Stoffe

Beispiele für solche leicht aushärtenden Stoffe finden sich in vielen Branchen und Industriebereichen: Abbindende Aschen und Aschenstäube aus Verbrennungsanlagen oder Kraftwerken, die einen hohen Anteil an Calciumoxid (CaO) enthalten, zählen dazu. Denn das CaO reagiert leicht mit Wasser. Auch Schlämme aus Produktionsprozessen können mit Zuschlagstoffen reagieren und sich dabei verfestigen. Ebenso neigen Restschlämme zur Verfestigung, wenn ihnen beispielweise Zement zugemischt wird, um so ein deponiefähiges Stabilisat zu erhalten.

Vielen dieser Stoffe ist gemeinsam, dass sie in irgendeiner Form behandelt werden, um entweder sinnvoll weiterverarbeitet oder effizient entsorgt werden zu können. Sie werden etwa durch Zugabe von Zusätzen oder Abreagieren verfestigt und stabilisiert. Diese Konditionierung findet in einem Mischer statt. In einem kontinuierlichen Prozess werden die zu behandelnden Materialien dabei entweder aus einem Silo oder im Fall von Schlämmen aus Filterpressen in den Mischer geleitet. Das Mischgut durchläuft den Mischbehälter in einem genau definierten Prozess und wird anschließend automatisiert weiterverarbeitet.

Einziges Problem: Bei der Behandlung oder Konditionierung von pulverigen oder pastösen Stoffen kann es je nach Art der Zuschlagskomponenten zu Abbindungen oder Aushärtungen oder auch zu beidem kommen. Die durch den Prozess bewusst veränderten Eigenschaften der Stoffe können dann je nach Grad der Verfestigung zu erheblichen Schwierigkeiten im Mischer führen. Als häufig zu beobachtendes Phänomen bilden sich harte Verbackungen an der inneren Mischerwand. Diese Beläge führen zu Schwingungen und Vibrationen in Verbindung mit starken Geräuschemissionen wie etwa einem starken „Rattern“.

Zusätzlich bewirken die harten Beläge einen erhöhten Verschleiß an den Mischwerkzeugen, die innerhalb der Trommel umlaufen. Durch die Gestaltung der Mischwerkzeug-Peripherie lässt sich den negativen Auswirkungen der Belagsbildung nur begrenzt entgegenwirken.

Antihaft- und elastische Auskleidungen auf der
Mischbehälter-Innenwand

Vor diesem Hintergrund hat Lödige speziell für den kontinuierlichen Pflugscharmischer verschiedene Auskleidungsvarianten entwickelt. Es kann je nach Produkteigenschaft entweder eine Auskleidung aus Gummi, Polyurethan, Polyethylen oder Teflon und anderen eingesetzt werden.

In Verbindung mit dem weltweit bekannten Lödige-Mischprinzip und der optimalen Froude-Zahl stellen diese Möglichkeiten eine ideale Kombination für die schwierigen Produkteigenschaften aushärtender Stoffe dar. Denn die Bildung von harten Belägen, die sich dauerhaft an der Behälterwand anlagern können, werden so verhindert. Kommt es während des Mischprozesses doch noch zur Bildung von Belägen durch Anbackungen, so steigt der Druck der Mischwerkzeuge gegen diesen Belag. Durch die Oberflächenbeschaffenheit der Kunststoffe wird die Belagsschicht radial und axial bewegt oder aufgrund einer geringen Elastizität (Gummi) verformt und es bilden sich Risse. Mit jedem Umlauf der Pflugscharschaufeln wachsen diese Risse in der Schicht, bis sich der Belag schließlich von der Wand löst und wieder an dem Mischprozess teilnimmt. Der Vorgang wiederholt sich fortlaufend. Das Mischsystem ermöglicht es damit, Stoffe zu behandeln, für die konventionelle Mischer nicht in Frage kamen. Diese Ausführung ist in verschiedenen Baugrößen für Durchsatzleistungen bis 1000 t/h verfügbar.

Lödige legt bei allen Lösungen auch ein besonderes Augenmerk auf Servicefreundlichkeit und eine möglichst einfache Austauschbarkeit der verschleißbehafteten und wartungsintensiven Mischer-Teile. Diesem Rechnung zu tragen, kann der kontinuierliche Mischbehälter neben der Ausführung mit seitlichen Inspektionsklappen, optional über die gesamte Länge geteilt ausgeführt werden. Diese Lösung gewährleistet einen ungehinderten Zugang zu dem gesamten Innenraum des Mischers mit dem Ziel, den Zustand der Verschleißteile schnell zu erkennen und gegebenenfalls diese ohne lange Stillstandzeiten zu tauschen, sodass die Anlage schnell wieder einsatzbereit ist. Der Austausch der Kunststoffauskleidung kann – falls erforderlich – auch direkt an der Anlage erfolgen.

Fazit

Die Behandlung von zur Aushärtung neigender Stoffe in konventionellen Mischern wird durch Anlagerungen harter Schichten an der Behälter-Innenwand erschwert oder sogar unmöglich. Lödige begegnet diesem Umstand mit der Möglichkeit, die Behälterinnenwand mit einem, je nach Produkteigenschaften geeigneten Kunststoff auszukleiden. Diese verhindert die Bildung von harten Belägen, da sich zu mischende Produkte nicht dauerhaft an der Wand anlagern können. So lassen sich auch Stoffe behandeln, für die konventionelle Mischer nicht in Frage kommen.

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