Sensorgestützte Erzsortierung

Wertschöpfung aus Abraumhalden der Mina Esperanza de Caravelí in Peru

Die Einführung der TOMRA Technologie für die Erzsortierung in der Mina Esperanza de Caravelí in Peru ist das Ergebnis der engen Zusammenarbeit zweier Unternehmen, die eine gemeinsame Philosophie haben: optimale Nutzung natürlicher Ressourcen auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft. Der Erfolg zeigt einmal mehr, dass TOMRA seinen Kunden zuhören und maßgeschneiderte Lösungen für Bergbaubetriebe jeder Größenordnung entwickeln kann – vom großen internationalen Konzern bis hin zum kleinen ortsansässigen Betrieb mit begrenztem Budget.

 

Die Mina Esperanza de Caravelí wird von Minera Croacia betrieben. Es handelt sich hier um eine polymetallische Lagerstätte mit Gold-Kupfer-Aderstrukturen mit einer Fördermenge von 150 t/d. Sie liegt im Distrikt Atico im geologischen Goldgürtel des Nazca-Ocoña-Gebietes im Süden Perus und enthält schmale rosenkranzförmig angeordnete Adern. Bisher wurden dreißig dieser Adern gefunden. Die Mineralisation befindet sich an mit Adern gefüllten Bruchstellen hydrothermalen Ursprungs mit mesothermalem Erscheinungsbild. 2019 kontaktierte Minera Croacia TOMRA mit dem Anliegen, eine Lösung zur Gewinnung von Metallen aus Erz mit geringem Metallgehalt zu finden, das bisher als unwirtschaftlich aussortiert wurde. Im gleichen Zuge sollte das Unternehmen die Frage der aus umwelttechnischer Sicht problematischen Metalle in den Abraumhalden in Angriff nehmen.

 

TOMRA und Minera Croacia teilen die Einstellung, dass der Bergbau beim Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft eine maßgebliche Rolle spielt. „Bergbaubetriebe müssen Wege finden, natürliche Ressourcen optimal zu nutzen, möglichst wenig Abraum zu hinterlassen und Auswirkungen auf die Umwelt weitestgehend zu vermeiden. Mit TOMRA‘s Erzsortieranlagen ist das machbar“, sagt Marco Fernandez Concha, Senior Geologist bei Minera Croacia.

 

Enge Zusammenarbeit für eine maßgeschneiderte Lösung

Minera Croacia ist ein kleines Bergbauunternehmen, für das eine sensorgestützte Erzsortieranlage eine beträchtliche Investition darstellt: „Bevor wir wichtige Maschinen kaufen, müssen wir die angebotene Lösung im Detail prüfen, denn wir können uns keine Fehler leisten“, erklärt Emilio Uribe, Senior Metallurgical Advisor von Minera Croacia. „Eine Anlage muss arbeiten und von Anfang an die Ergebnisse liefern, die wir brauchen. TOMRA hat sich auf unsere Anforderungen als kleines Unternehmen mit begrenzten Mitteln eingestellt. Sie waren ein wichtiger Berater, der uns mit hoch qualifizierten und sachkundigen Mitarbeitern jederzeit unterstützt und eine für unseren Betrieb passende Lösung gefunden hat, die für uns finanziell tragbar ist.“

 

TOMRA‘s Testzentrum in Wedel führte drei Testreihen mit Materialproben der Mine durch, um die Anforderungen einzugrenzen. Beim letzten Durchlauf war ein Technikerteam von Minera Croacia dabei und konnte sich ein besseres Bild davon machen, was die XRT-Technologie von TOMRA für ihren Betrieb leisten kann. „Dieses Projekt ist insofern außergewöhnlich, als es hier um unterschiedliche Erzsorten aus verschiedenen Lagerstätten geht“, erklärt Christian Korsten, damaliger Leiter des Testzentrums. „Normalerweise testen wir ein oder zwei verschiedene Erze für einen Kunden. Bei Minera Croacia hingegen ging es um unterschiedliche metallhaltige Adern. Sie waren alle ein wenig anders, was die Mineralogie, die Sensorreaktion und auch die jeweiligen Zielsetzungen des Kunden anging.“

 

Die ausgezeichnete Kommunikation zwischen den Teams der beiden Unternehmen war für den Erfolg des Projektes entscheidend – dies umso mehr, als die coronabedingten Reisebeschränkungen persönliche Zusammenkünfte zu einer Seltenheit werden ließen. Mathilde Robben, TOMRA Key Account Manager, sorgte dafür, dass Minera Croacia die ganze Zeit über alle erforderliche Unterstützung und Beratung erhielt. „Wir haben das alles in Online-Meetings gemacht. Das Management und die Mitarbeiter von Minera Croacia waren sehr auf die Sache konzentriert und freundlich, und gemeinsam haben wir dieses Projekt im Schnellverfahren abgeschlossen.“ Christian Korsten stimmt dem zu: „Minera Croacia hatte klar definierte Ziele. Alle unsere Fragen wurden perfekt, schnell und professionell beantwortet. Bei der Besprechung der Testergebnisse war es nicht anders. Dieses Projekt war eines meiner Lieblingsprojekte während meiner fast zehnjährigen Tätigkeit im Testzentrum.“

 

TOMRA COM Tertiary XRT-Sortierer holt Maximum aus minderwertigem Erz heraus

Nach der detaillierten Analyse der Testergebnisse und der Anforderungen von Minera Croacia schlug Mathilde Robben den TOMRA COM Tertiary XRT-Sortierer als Lösung vor: eine perfekte Maschine für die Korngrößen des Bergematerials (- 25 mm / + 10 mm und - 40 mm / + 25 mm) und eine Investition, die dem Budget von Minera Croacia entsprach.

 

Die Testergebnisse sprachen eindeutig für den Sortierer. Sie zeigten, dass 1300 t gold- und kupferhaltiges Run-of-Mine 21 % Feinerz (- 10 mm) enthalten, das aussortiert wird. Dies führt zur Konzentration von Gold und Kupfer im Feinerz, weshalb dieses Material nicht sortiert werden muss. 34 % des restlichen Materials werden angereichert, wobei das Gold-Äquivalent von 2,7 g/t auf 5,12 g/t erhöht – also nahezu verdoppelt – wird. Somit enthalten 45 % des als Berge aussortierten Materials einen sehr geringen Metallanteil von 0,41 g/t Gold-Äquivalent, womit der Umweltproblematik Rechnung getragen wird, da dieses Material praktische keine Fremdstoffe enthält. Dies zeigt zudem, dass ein Maximum an Wert extrahiert wird, da praktisch kein Gold zurückbleibt. „Der Test hat gezeigt, dass der Sortierer von TOMRA aus Material, das ansonsten auf der Halde gelandet wäre, Wert abschöpfen kann, und zwar aus 34 % des ROM-Materials, dessen Metallgehalt zu gering ist, als dass sich eine Aufbereitung finanziell lohnen würde“, meint Emilio Uribe, der mit den Ergebnissen sehr zufrieden ist.

 

Der TOMRA COM Tertiary XRT-Sortierer ist nun an Ort und Stelle installiert und in Betrieb. Er sortiert 800 000 t Material von alten, stillgelegten Bergehalden und zahlt sich in jeder Hinsicht für Minera Croacia aus: Das Unternehmen kann jetzt die Ausbeute aus dem Bergematerial steigern, das bisher als unrentabel galt, hat seine Frachtkosten gesenkt, da jetzt weniger Material mit geringem Metallgehalt zur Aufbereitungsanlage transportiert wird, und es hat sich erfolgreich mit der Umweltbelastung durch das Bergematerial auseinandergesetzt. „Alle Berechnungen, die wir bei der Beurteilung dieser Investition gemacht haben, treffen zu. Die Leistung des Sortierers entspricht durchgängig den Testergebnissen. Wir rechnen damit, dass er sich wie geplant innerhalb von zwei Jahren amortisieren wird – einschließlich der weiteren Komponenten und der Infrastruktur der Anlage“, sagt Emilio Uribe abschließend.

 

Die Unternehmensleitung ist von den erzielten Ergebnissen so beeindruckt, dass man in Erwägung zieht, in weitere Sortierer zu investieren. Diese sollen aus minderwertigen ROM-Material mit bisher als marginal angesehen Mineralien weitere Werte extrahieren.

www.tomra.com/mining

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