SPECIAL bauma 2022

SBM Mineral Processing GmbH

Mit der Markteinführung des neuen REMAX 600 im Stealth-Design nimmt SBM Mineral Processing die nächste wichtige Etappe hin zum „autonomen Brechen“. In München informiert der österreichische Aufbereitungsspezialist u. a. über sein weit fortgeschrittenes Entwicklungsprojekt, das bereits in naher Zukunft die mobile Aufbereitung revolutionieren soll.

 

Bereits Ende vergangenen Jahres angekündigt, präsentiert SBM Mineral Processing in München den neuen raupenmobilen Prallbrecher REMAX 600. Mit einer Aufgabeleistung von 600 t/h, einem 1400er Prallbrecher für Aufgabegrößen bis 900 mm und einem ausstattungsabhängigen Gesamtgewicht von max. 75 t liefert die Anlage bis zu 5 Fraktionen in einem Durchgang. Eine dreifache Windsichtung und – als Novum bei hochmobilen Raupenbrechern – der sehr effiziente Überbandmagnet mit optionalem Längsaustrag gewährleisten auch im Recycling eine hohe Reinheit der Endprodukte.

 

Der neue REMAX 600 ist Technologieträger für die weltweit erste vollautonome Produktionsüberwachung und -steuerung, die SBM derzeit in enger Zusammenarbeit mit Forschern der Montan-Universität Leoben entwickelt. Auf Basis modernster Sensorik und Videotechnologie, leistungsfähiger Kommunikations- und IT-Netzwerke sowie maschinentechnischer Innovationen, wie der automatischen Brechspaltverstellung hält „Künstliche Intelligenz“ Einzug in die mobile Aufbereitung. Der „autonome Brecher“ soll Betreiber und Maschinisten bei allen Entscheidungen unterstützen und im Betrieb dauerhaft entlasten, jederzeit ein Optimum an Produktqualität gewährleisten und dabei auch maßgeblich zur Energieeinsparung im Brechbetrieb beitragen.

 

Mensch/Maschine neu gedacht

Auftrag und Ziel des F&E-Projekts „Autonomes Brechen“ ist es, mit „intelligenten“, selbstlernenden mobilen Brechern den entscheidenden Schritt von der bereits heute weitgehend überwachten und im Zusammenspiel aller Prozess-Schritte optimierten Zerkleinerung zur autonomen, voll automatisierten Produktion zu machen.

 

In dem bereits weit fortgeschrittenen Projekt beurteilt die Maschine über Sensoren und Kamerasysteme eigenständig Aufgabegut und Endprodukte, erfasst noch besser als bisher die Lastzustände von Brecher und Fördereinrichtungen und optimiert alle Trennprozesse bis hin zu Überbandmagneten und Windsichtern. Die weiterentwickelte SBM-Steuerung Crush Control validiert alle Betriebszustände und Materialeigenschaften in Echtzeit und leitet die Werte über eine Cloudlösung in die SBM-Zentrale. Ein dort erstellter „digitaler Zwilling“ gleicht die realen Maschinenleitungen mit Tausenden hinterlegten Referenz-Daten aus 1:1-Güteprüfungen, Labortests und Computersimulationen ab (Gesteinseigenschaften, Sieblinien, Kornformen, etc.). Die daraus ermittelten Optimierungspotenziale werden an die Maschinensteuerung zurückgesandt und ermöglichen vor Ort eine unmittelbare und ständige Anpassung aller Prozessstufen ohne Betriebsunterbrechungen.

 

Laut SBM soll das autonome Brechen Betreiber und Bedien­personal erheblich unterstützen und entlasten: So lässt sich die Anlage datenbasiert bereits vor Standort- oder Materialwechseln über die richtige Auswahl der Siebmedien exakt auf die Anforderungen hin konfigurieren. Über eine interaktive Menüsteuerung können auch unerfahrene Maschinisten die Produktion präzise einstellen – je nachdem ob maximaler Ausstoß, minimaler Kraftstoffverbrauch („Eco-Mode“) oder die mengenoptimierte Produktion bestimmter Wertkörnungen gefragt sind. Eine weitere Entlastung bringt auch die neuartige integrierte Werkzeugüberwachung im Prallbrecher, die während der Produktion verschleißbedingten Qualitätseinbußen entgegensteuert und wichtige Unterstützung bei der vorausschauenden Wartung leistet.

 

In großangelegten Testreihen mit dem REMAX 600 werden alle System-Komponenten im kommenden Jahr unter Praxisbedingungen optimiert. Mit dem Abschluss der Arbeiten und der Marktreife der auch auf andere Leistungsklassen übertragbaren Technologie rechnet man etwa 2024.

 

Neue Benchmark für 1400er-Prallbrecher

Auch ohne „KI inside“ sind die Leistungsdaten des neuen Flaggschiffs der SBM REMAX-Baureihe beeindruckend: Tatsächlich eröffnet er mit den 600 t/h seines weiterentwickelten Prallbrecher 13/14/4 mit 1380 x 1000 mm-Einlauf (B x H), den transportfreundlichen Abmessungen (max. 21,8 x 3,48 x 3,80 m (L x B x H) und Gesamtgewichten von nur 60 bis 75 Tonnen ein komplett neues Leistungssegment in der mobilen Primär- und Sekundärzerkleinerung. Schon vor dem offiziellen Marktstart im Oktober entschieden sich laut SBM die ersten Kunden für die „0-Serie“ – voll verfügbar wird die mobile Highend-Lösung damit gegen Mitte 2023 sein.

 

Ein entscheidendes Argument für den REMAX 600 ist wie bei allen SBM-Mobilanlagen der verbrauchsoptimierte diesel-elektrische Hybrid-Antrieb mit optionalem Netzbetrieb: Eine kompakte Einheit aus 15-l-Cummins-Turbodiesel (EU-V) und 553-kVa-Generator übernimmt die Versorgung aller elektrischen Antriebe – vom 250 kW starken E-Motor des Brechers, über die komplette Förder- und Siebtechnik bis hin zu den beiden elektrisch angetriebenen Hydraulikeinheiten von Fahrwerk und Arbeitshydraulik. Durch diese Auslegung bleiben auch im vollelektrischen Netzbetrieb alle Anlagenfunktionen verfügbar, was Vor-Ort-Emissionen (Abgase, Lärm) gegenüber anderen Hybrid-Konzepten mit kurzzeitigen Diesel-Interventionen erheblich reduziert. Auch im dieselgestützten Betrieb überzeugt der drehmomentstarke Antrieb mit dauerhaft niedrigen Drehzahlen, was neben einer geringen Umfeldbelastung vor allem zu einem günstigen Verbrauch selbst unter hoher Auslastung aller Nebenaggregate führt.

 

Dabei bietet der REMAX 600 ein vollständiges Paket an Standardausrüstungen und Optionen, das auch eine hohe Wertschöpfung durch eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Endkörnungen gewährleistet. Dazu zählen neben der serienmäßigen Vorabsiebung über ein Doppeldeck-Kreisschwingersieb insbesondere die drei optionalen Kreisschwinger-Nachsiebeinheiten (1-, 2-, 3-Deck) – jeweils inkl. Überkorn-Rückführung und hoch auskragenden Austragsbändern für groß dimensionierte Produkthalden. Alle Haldenbänder lassen sich hydraulisch einklappen und verbleiben an der Maschine. Dies ermöglicht einen One-Piece-Transport und kurze Rüstzeiten der stützenlosen Anlage ohne weitere Hilfsmittel selbst im Ein-Mann-Betrieb.

 

Ausgereifte Technologien erobern neue Märkte

Mit dem neuen 600 t/h-Prallbrecher bietet SBM Mineral Processing als einziger Hersteller technologie-übergreifend insgesamt zwölf Plug-in-Hybride bei raupenmobilen Backen- und Prallbrechern von knapp 25 bis rund 150 t Betriebsgewicht. Alle JAWMAX®- und REMAX-Baureihen wurden konsequent hinsichtlich Transportmaßen und -gewichten optimiert.

 

Smarte stationäre Konzepte auf dem Vormarsch

Auf eine noch längere Erfahrung als in der mobilen Aufbereitungstechnik – dort knapp 40 Jahre als echter Pionier in der Hybridtechnologie – kann SBM Mineral Processing im Bau stationärer Anlagen und in der Entwicklung entsprechender Einzelmaschinen zurückblicken. Auch hier sollen eine stärkere Standardisierung der technischen Komponenten sowie neue modulare Konzepte die Wirtschaftlichkeit in Bau und Betrieb auch komplexer Installationen langfristig sicherstellen.

 

In München informieren die Spartenspezialisten über jüngste Referenzen, von maßgeschneiderten Kleininstallationen für wenige Hunderttausend € bis zu hin zu mehrstufigen Werkskomplexen mit Trocken- oder/und Nassaufbereitung im zweistelligen Millionenbereich. Als Komplettanbieter übernimmt SBM auch die Modernisierung bestehender Werke, entsprechend konsequent verfolgt man die Weiterentwicklung leistungsfähiger Einzelmaschinen in den diversen Verfahrensstufen. Ein Beispiel hierfür ist etwa die SMR-Baureihe an kompakten reversierbaren Prallmühlen, die sich als hocheffiziente und qualifizierte Auf- und Nachrüstung für Sekundär- bzw. Tertiärstufen eignen. Aus eigener Entwicklung stammen auch die neuen dynamischen Siebgrößen aus der Baureihe KL-B, die trockene Trennschnitte bis zu 500 µm realisierbar machen und dabei Aufgabeleistungen bis zu 100 t/h zulassen sowie die SBM Ellipsen-Schwingsiebe mit digitaler Antriebssynchronisation, die trotz niedriger Bauhöhe eine exakt einstellbare Siebcharakteristik und sehr hohe Effizienz bieten.

 

Damit eignet sich die Ellipsen-Siebtechnik perfekt für das neuartige containermobile Aufbereitungskonzept GRAVEX, mit dem SBM Mineral Processing eine interessante temporäre Alternative zu mobilen oder semi-stationären Aufbereitungslinien bzw. herkömmlichen Werken mit hohem standortgebundenem Investitionsaufwand bietet. Schon heute bewährt sich das „Kieswerk im Container“ unter extremen alpinen Bedingungen im Ganzjahresbetrieb auf 2000 m Seehöhe. Doch auch für weniger anspruchsvolle Anwendungen rechnet sich das modular aufgebaute und dank „Plug-and-Play“-Auslegung der einzelnen Prozessstufen leicht erweiterbare GRAVEX-Konzept. Wie bei containermobilen Ausrüstungen z. B. im Betonbereich profitieren die Betreiber auch hier von einem hohen Werterhalt und der individuellen Nachrüstbarkeit der Technologie über eine lange Lebensdauer und selbst bei mehreren Standortwechseln.

 

Halle B2.249 sowie Outdoor: 23B.B23.15 und 23B.B23.26 (zwischen Hallen B2/B3)

www.sbm-mp.at

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