Wie der australische Muldenkipperhersteller Bruce Rock korrosiven Verschleiß bei Erztransporten minimiert

Der Transport von Erz in heißen und feuchten Klimazonen kann verheerende Auswirkungen auf die Abriebfestigkeit von herkömmlichen verschleißfesten Stählen haben. Der australische Hersteller Bruce Rock Engineering war mit den Herausforderungen vertraut, mit denen die Aufbauten seiner Muldenkipper beim Transport von Eisenerz in Westaustralien konfrontiert sind.

  Eisenerz kann Stahl unter feuchten und heißen Bedingungen angreifen. Hardox® HiAce ist ein verschleißfester Stahl von SSAB, der speziell entwickelt wurde, um korrosivem Verschleiß durch säurehaltigen Ladungen mit niedrigem pH-Wert zu widerstehen
© SSAB

Eisenerz kann Stahl unter feuchten und heißen Bedingungen angreifen. Hardox® HiAce ist ein verschleißfester Stahl von SSAB, der speziell entwickelt wurde, um korrosivem Verschleiß durch säurehaltigen Ladungen mit niedrigem pH-Wert zu widerstehen
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Die Wurzel des Problems

Eisenerz enthält kleine Mengen von säurehaltigen Salzen. Um die Staubbildung während der Transporte zu unterdrücken, wird das Erz häufig mit Wasser besprüht. Salz und Wasser stellen an sich keine gute Kombination dar, doch zusammen mit Temperaturen, die häufig 45 °C erreichen, wird eine stark korrosive Umgebung erzeugt. Dies führt zur Bildung von Eisenoxid an der Oberfläche des Stahls, was ihn angreifbar für abrasiven Verschleiß macht.

Derselbe korrosive Verschleiß tritt auch mit anderen Mineralien wie Lithium, Nickel, Kupferkonzentrat und Kohle auf. Selbst in trockenen oder nicht-korrosiven Umgebungen verschleißt ein herkömmlicher verschleißfester Stahl schnell, wenn Ladungen mit einem niedrigen pH-Wert oder Ladungen, die Chlorid oder Sulfat enthalten, transportiert werden. Und solche Ladungen sind im Tage- und Untertagebergbau alles andere als selten.

  Der Transport von Eisenerz aus Westaustralien läuft rund um die Uhr. Die Sattelzüge von Bruce Rock Engineering können dank Hardox® HiAce ohne unnötige Wartungsunterbrechungen fahren
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Der Transport von Eisenerz aus Westaustralien läuft rund um die Uhr. Die Sattelzüge von Bruce Rock Engineering können dank Hardox® HiAce ohne unnötige Wartungsunterbrechungen fahren
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DIe Lösung für Bruce Rock

Bruce Rock Engineering ist ein Familienunternehmen in Westaustralien, wo sich einige der größten Eisenerzminen der Welt befinden. Bruce Rock bietet eine Vielzahl an Transportlösungen und ist stolz darauf, Ausrüstung mit dem geringsten Eigengewicht in Australien zu liefern. Dadurch sollen die Gewinne der Kunden maximiert und zugleich die Wartungs- und Betriebskosten minimiert werden.

Seit der Gründung des Unternehmens konstruiert Bruce Rock Muldenkipperaufbauten aus verschleißfestem Hardox® Stahl. Hardox® 450 war für viele Jahre die bevorzugte Güte des Betriebs. Vor einigen Jahren wandte sich SSAB mit dem Vorschlag an Bruce Rock, die neue verschleißfeste Stahlgüte zu testen, die speziell für säurehaltige und korrosive Einsatzumgebungen entwickelt wurde.

Dieser Stahl – Hardox® HiAce – kann korrosivem Verschleiß widerstehen und der Ausrüstung somit eine beträchtlich längere Lebensdauer verleihen, indem die Bildung von Oxiden mit geringerer Beständigkeit auf der Stahloberfläche unterdrückt wird. Hardox® HiAce wurde mit einer Nennhärte von 450 HBW entwickelt, derselben wie von Hardox® 450. Untersuchungen zeigen, dass die Lebensdauer in korrosiven Umgebungen mit Hardox® HiAce um das 2- bis 3-Fache verlängert werden kann, verglichen mit einem 450-HBW-Stahl.

 

Bruce Rock kam an Bord

Ein Transport-Lkw des Unternehmens ist der 60 m lange Super Quad Sattelzug mit einer Nutzlast von bis zu 141 t – bei vier Anhängern, die rund um die Uhr von einer kraftvollen Zugmaschine über riesige Distanzen auf Schotterstraßen befördert werden. Bruce Rock beschloss, den ersten Test mit Aufbauten für den Super Quad durchzuführen. Dabei wurden die Bodenplatten und Seitenwände von Hardox® 450 auf Hardox® HiAce umgestellt. „Wir haben nicht einen Augenblick gezögert, bevor wir Hardox® HiAce bei einer Bergbau-Anhängerkombination mit dem Sußer Quad eingeführt haben“, erklärt Brenton Verhoogt, Betriebsleiter von Bruce Rock Engineering. „Wenn SSAB ein neues Produkt entwickelt, wissen wir, dass es gründlich getestet wurde, bevor es auf den Markt kommt. Wir waren absolut überzeugt, dass er sich wie Hardox® 450 verhalten würde, mit dem zusätzlichen Vorteil, dass er korrosionsbeständig ist.“

Die einfache Antwort: Kommt ganz drauf an. Damit kann man natürlich nicht viel anfangen, wenn man entscheiden sollen, welcher verschleißfeste Stahl in Frage kommt, um die Produktivität und Langlebigkeit der Verschleißteile in der Ausrüstung zu optimieren. Daher muss man als Erstes die abrasiven Materialien in den Blick nehmen, mit denen man arbeiten wird. Zu den üblichen Materialien zählen – in der Reihenfolge ihrer relativen Härte – zerkleinerter Granit, Kupfererz, Eisenerz, Kalkstein und Kohle. Als Nächstes sollte man die gewünschten Wartungsintervalle festlegen, um die Ausfallzeiten für den gesamten Betrieb zu minimieren.

An Bergbaustandorten wird verschleißfester Stahl normalerweise als Auskleidung in Trichtern, Zuführanlagen und Schurren sowie für Hämmer in Brechern oder in Sortiersieben verwendet. Hardox® 600 ist ein verschleißfester Stahl mit einem ausgezeichneten Verhalten bei einer überraschend breiten Palette an abrasiven Materialien, Einsatzbedingungen und Ausrüstungstypen.

 

Eigenschaften von Hardox® HiAce

Eine Auswahl der technischen Daten von Hardox® HiAce:

  • Typische Schlagzähigkeit 50 J bei -40 °C
  • Dickenbereich 3 bis 100 mm
  • Hervorragende Werkstatteigenschaften

www.hardox.com

www.ssab.com


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