Entlüftung und Entstaubung von Silos mit dem neuen SILOTOP® Zero von WAM
In Zeiten von Umweltskandalen, Dieselbetrug und Feinstaubbelastung in Innenstädten fragen sich Anlagenbauer und -betreiber von Schüttgutsilos, ob in diesem Zusammenhang nicht auch das Handling und die Verarbeitung von Schüttgütern in naher Zukunft vom Gesetzgeber auf den Prüfstand gestellt wird. Das Resultat könnten strengere Auflagen und/oder Normen sein. In der Tat prüft das Umweltbundesamt bereits, inwiefern die „Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft)” überarbeitet werden muss, um z.B. eine Harmonisierung mit anderen Gesetzen und Richtlinien wie dem Bundesnaturschutzgesetz zu erreichen. Gibt es also seitens der Industrie Entwicklungsfortschritte im Umgang mit Stäuben, um strengeren Anforderungen gerecht werden zu können?
Es ist unstrittig, dass die vor allem bei der Befüllung der Silos entstehenden Stäube eine potenzielle Gefahr für Mitarbeiter und Umwelt darstellen. Beim Verarbeiten von trockenen Schüttgütern wie Pulvern entsteht im Innern von Lagerbehältern oft ein staubiges und explosionsgefährliches Gemisch, das ein besonderes Gefahrenpotenzial in sich birgt. Wird z.B. das Produkt von einem Tankfahrzeug mit Druckluft in ein Silo eingeblasen, entwickelt sich im Innern neben einer Wolke mit feinstem Staub ein Überdruck, der das Silo zum Bersten bringen kann. Ein Druckausgleichsventil lässt zwar den Druck, aber zugleich die staubhaltige Luft in die Atmosphäre entweichen. Um das zu verhindern, haben sich Siloentstaubungsfilter bewährt.
Der SILOTOP R03 von WAM war viele Jahrzehnte einer der präferierten Entstaubungsfilter für Beton- und Baustoffanlagen. 2018 entschloss sich das Unternehmen, den R03 durch zwei Versionen des neu entwickelten Nachfolgers SILOTOP® Zero zu ersetzen. Trotz geringerer Filterfläche der Filtermedien, kann die Version SILAB 14 (14 m² Filterfläche) mit 1600 Nm³/h eine nahezu identische Luftmenge aufnehmen wie der R03 (24,5 m² Filterfläche), während der Silotop Zero mit 24,5 m² (SILAB 24) Spitzenwerte von über 2000 Nm³/h liefert. Dieser Entwicklungsfortschritt ist den neuen Filtermedien zu verdanken. Ausgestattet mit dem neuen „NANO“-Filtervlies macht der SILOTOP® ZERO Beton- und Baustoffanlagen umweltfreundlicher, indem er die Staubemissionen auf unter 1 mg/Nm³ reduziert. Zum Vergleich schaffte der alte R03 knapp weniger als 10 mg/Nm³. Die TA Luft in der aktuellen Fassung verlangte bereits weniger als 20 mg/Nm³ für Stäube dieser Art und soll auf weniger als 10 mg/Nm³ modifiziert werden. Insofern übererfüllt der SILOTOP® Zero die gesetzlichen Anforderungen und schafft, zumindest hinsichtlich des Reststaubgehaltes, Investitionssicherheit.
Um ein Zusetzen der Filterelemente zu verhindern, müssen diese in regelmäßigen Abreinigungszyklen vom Staub befreit werden. Nur so ist die Funktionalität der Filterelemente gewährleistet. Dies kann auf mechanischen Weg durch Vibration geschehen, oder, wie im Fall des SILOTOPs, pneumatisch durch Injektion von Druckluftstößen in die Filterelemente. Dadurch fallen die sich ablösenden Partikel aus den Filterelementen zurück in den Lagerbehälter. Die spezielle Konstruktion des Druckluft-Abreinigungssystems, das in die aufklappbare Wetterschutzhaube des SILOTOP® Zeros integriert ist, arbeitet mit einem geringen Luftverbrauch von lediglich 1,8 Nm3/h. Dadurch sind Einsparungen von bis zu 50 % an jährlichen Betriebskosten durch reduzierten Druckluftverbrauch möglich. Einsparungen, die auch der Umwelt zugutekommen.
Wird das Silo schließlich noch um weitere Elemente wie einem Druckausgleichsventil oder einem Druckwächter erweitert, kann die Sicherheit der Anlage weiter erhöht werden. WAM setzt hier auf sein umfassendes Überfüllsicherungsystem KCS, das viele solcher aufeinander abgestimmter Sicherheitskomponenten enthält. Da sich die meisten Schäden an Silos oder deren Zubehör am wahrscheinlichsten während des Befüllvorgangs ereignen, überwacht es währenddessen Druckveränderungen im Siloinneren und verhindert Überfüllung.
Betrachtet man den Stand der Technik, gibt es bereits heute gute Möglichkeiten, um Silos auf die steigenden Anforderungen in Bezug auf die Sicherheit für Mensch und Umwelt in der Zukunft vorzubereiten. Wer eine Anlage plant, erweitert oder Komponenten ersetzen muss, tut gut daran, sich schon heute auf diese Anforderungen einzustellen, um unnötige Ersatzinvestitionen zu vermeiden.