Reduzierung der Ausfallzeiten

Jeder Brecher braucht von Zeit zu Zeit ein Upgrade

Die Betreiber von Zementwerken stehen weltweit vor den gleichen Herausforderungen bei der Rohmaterialzerkleinerung. Die Lebensdauer der Rotoren in den verschiedenen (mehreren, unterschiedlichen) Brechanlagen spielt eine zentrale Rolle für deren Wirtschaftlichkeit. Die Gründe für Stillstandszeiten sind vielfältig.

Der Rotor hat einen erheblichen Einfluss auf die Lebensdauer des Brechers und damit auf die laufenden Produktionskosten, unabhängig vom Brechertyp. Überall auf der Welt haben Kunden mit den Problemen überbeanspruchter Konstruktionen zu kämpfen. Eine falsch gewählte Rotorkonstruktion führt immer wieder zu übermäßigen Vibrationen und damit zu Rissen im Rotorkörper, losen Rotorscheiben und endet oft mit dem Ausfall des Brechers. Die nachgelagerten Leistungsprobleme können sogar noch größer sein.

 

Neben der Konstruktion beeinflusst auch die Auswahl der richtigen Verschleißteilqualitäten, Verschleißmengen und Bauformen (Hämmer, Schlagleisten, Brechsegmente) die Lebensdauer eines Rotors in besonderem Maße. Bei schnellem Verschleiß wird das Grundmaterial ebenso schnell angegriffen und kann zu irreparablen Schäden führen. Dies kann auch bei neuen Rotoren auftreten.

 

Neben den mechanischen Einflüssen wirken sich auch Veränderungen des Rohmaterials erheblich auf die Lebensdauer aus. Mit fortschreitendem Abbau kommt es häufig zu Veränderungen der Härte, der Feuchtigkeit und der chemischen Zusammensetzung des abgebauten Gesteins, für die der Brecher nicht ausgelegt ist. Gelegentlich gibt es aber auch verfahrensbedingte Gründe (falsche Rotordrehzahl, unzureichende Schlagzahl, bei Hammerbrechern der Achsabstand zwischen den Rotoren oder die Höhe des Ambosses).

 

Mögliche Optimierungen

Die oben genannten Probleme sind oft miteinander verknüpft. Mit unterschiedlichen Konstruktionsvarianten für vielseitige Anwendungen ist thyssenkrupp Polysius in der Lage, individuell auf den jeweiligen Fall einzugehen und eine technisch optimale Lösung zu schaffen. So hat thyssenkrupp für seine Hammer- und Prallbrecherrotoren verschiedene Stahlschweißkonstruktionen und Gussvarianten im Portfolio. Je nachdem, wo die individuellen Probleme der Anlage liegen, entscheiden die Experten des Unternehmens gemeinsam mit ihren Kunden, was die beste Lösung für den Brecher im Detail ist.

 

Seitens des Kunden (von Kundenseite) ist es sehr wichtig, dass thyssenkrupp möglichst viele Informationen erhält und die aktuellen Probleme detailliert beschrieben werden. Darüber hinaus werden detaillierte Informationen über das Rohmaterial, die Korngrößen, die Rohmaterialfeuchte und die Druckfestigkeit des Rohmaterials benötigt. Betriebsdaten wie Rotordrehzahl, installierte Motorleistung, Produktgröße usw. sind ebenfalls relevant. Auf Basis dieser Informationen ist thyssenkrupp Polysius in der Lage, seinen Kunden eine maßgeschneiderte Optimierung anzubieten.

 

Jeder Brecher benötigt von Zeit zu Zeit ein Upgrade, sei es durch verändertes Rohmaterial, Überlastung der Maschine oder Produktionsumstellungen. Deshalb konzentriert sich der Beckumer Zement- und Kalkanlagenspezialist nicht nur auf die eigenen Brecher, sondern bietet auch Serviceleistungen für alle auf dem Markt befindlichen Brecher an.

 

Beispiel

Ein konkretes Beispiel sind die Walzenbrecher. Hier wurde in den letzten Jahren eine neue Konstruktion mit austauschbaren Brechsegmenten entwickelt. Die bisherige Konstruktion bestand aus einer Rohrkonstruktion. Der Rotor dieser Rohrkonstruktion konnte nur durch eine zeit- und kostenaufwendige Demontage des gesamten Brecheroberteils ausgetauscht werden. Die Bauweise der Brechersegmente (Bild 1) ermöglicht es nun, diese Segmente ohne Demontage des Brecherobergehäuses relativ einfach zu demontieren und wieder zu montieren. Damit ist eine kostengünstige Aufarbeitung – beispielsweise in der eigenen Werkstatt – möglich.

 

Darüber hinaus hat thyssenkrupp Polysius in den letzten Jahren Modifikationen an verschiedenen Brechertypen (Hammerbrecher, Prallbrecher, Walzenbrecher, Sizer) durchgeführt. In enger Zusammenarbeit mit seinen weltweiten Kunden ist es mehrfach gelungen, auch veraltete Maschinen “wieder zum Leben zu erwecken” und sie nicht nur stabil zu betreiben, sondern in vielen Bereichen zu optimieren. Die Optimierung spiegelt sich oft in der Verfügbarkeit der Maschinen wider.

 

Neuheit

Als neueste Innovation wurde das Rotordesign des Mammut®-Rotors (Einwellen-Hammerbrecher) verbessert. Mit Hilfe aktueller Fertigungstechnologien ist es thyssenkrupp Polysius gelungen, ein bekanntes und bewährtes System zeitgemäß anzupassen. Für die Kunden bedeutet das: eine kostengünstige und stabile Alternative zum Austausch des gesamten Brechers.

Autor:

Tim Hücking, Technical Sales Manager Revamps,

thyssenkrupp Polysius GmbH, Beckum/Deutschland

www.thyssenkrupp-polysius.com

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