sensmore sammelt 7,3 Mio. US$, um tonnenschwere Baumaschinen in intelligente Roboter zu verwandeln

sensmore, das Robotik-Startup aus Berlin und Potsdam, hat 7,3 Mio. US$ eingesammelt, um die größten Baumaschinen der Welt mit physischer KI auszustatten und zu automatisieren. Branchen wie Bau, Bergbau und Rohstoffgewinnung stehen im Wandel. Der Druck zur Veränderung war nie größer: der Fachkräftemangel verschärft sich, die Betriebskosten steigen. Gefragt sind Automatisierungslösungen, die robust, skalierbar und bereit für den Einsatz unter realen Bedingungen sind. Genau hier setzt sensmore an – mit disruptiver KI und einem robusten System, das in der Praxis überzeugt.

  sensmore Gründer Bjarne Johannsen (links) und Maximilian Rolf (rechts)
© sensmore

sensmore Gründer Bjarne Johannsen (links) und Maximilian Rolf (rechts)
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Physische KI für die größten mobilen Maschinen der Welt

sensmore rüstet hierzu bestehende Baumaschinen direkt beim Kunden, beispielsweise im Kalkstein-Tagebau, mit Hardware und speziell entwickelter physischer KI-Software aus. Ob Muldenkipper, Dumper oder Radlader – sensmore automatisiert jede Maschine. Ziel ist es, jede Maschine in einen autonomen, selbstständig denkenden Roboter zu verwandeln, der komplexe Aufgaben in Echtzeit lösen kann – ohne vorheriges Training. Damit will sensmore genau dort automatisieren, wo herkömmliche Systeme nicht mehr weiterkommen.

Eine enge Zusammenarbeit mit Kunden ist dabei für sensmore von höchster Priorität. CEO und Mitgründer Maximilian Rolf erklärt dazu: „Unsere Roadmap liefert greifbaren Mehrwert ab Tag eins. Wir starten mit Assistenz- und Intelligenzfunktionen, die sofort wirken, und bauen gleichzeitig das Datenfundament für die Automatisierung von morgen. Entscheidend ist: Wir entwickeln nicht für unsere Kunden, sondern mit ihnen.“

Diese Roadmap umfasst Assistenz- und Intelligenzsysteme wie etwa „Machine Assist“ zur Kollisionswarnung und präzisen Maschinenpositionierung, ein operatives Managementsystem für Produktionsleiter sowie KI-gestützte Qualitätsanalysen. Grundlage all dessen sind große Mengen Umgebungsdaten, die sensmore direkt beim Kunden generiert und nutzt, um maximalen Kundennutzen zu schaffen.

sensmore hat bereits komplette Rollouts in einigen der größten Tagebaue Europas realisiert und dort nachweislich Produktivität und Sicherheit gesteigert – u. a. bei Kunden wie CEMEX und Lhoist. Aktuell befindet sich der erste vollautomatisierte Fahrlader, der einen kompletten Load-and-Carry-Zyklus eigenständig ausführt, in der praktischen Erprobung bei einem Kunden.

  Von sensmore ausgestatteter Strang an Muldenkippern
© sensmore

Von sensmore ausgestatteter Strang an Muldenkippern
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Visionärer technologischer Ansatz

Technologisch setzt sensmore dabei als erstes Unternehmen der Branche auf eine vollständig integrierte („end-to-end“) KI-Netzwerkstruktur. Einen ähnlichen Ansatz verfolgen auch Unternehmen wie Wayve oder Sereact. Durch die Kombination von Kameras, 4D Radare und KI entsteht ein robustes System, das auch unter extremen Umweltbedingungen zuverlässig funktioniert und sich dynamisch an unbekannte Situationen anpasst.

CTO und Mitgründer Bjarne Johannsen gibt Einblicke in die zwei Formen der Intelligenz: „Thinking Fast ist unser end-to-end Netzwerk, das Robotern blitzschnelles, intuitives Handeln ermöglicht – wie ein Mensch, der instinktiv läuft. Thinking Slow hingegen liefert tiefes Verständnis für das ‚Was‘ und ‚Warum‘ einer Aufgabe.“ Diese tiefergehende Intelligenz ergänzt sensmore mit einem VLAM. Johannsen erklärt weiter: „Ähnlich wie bei Figure AI nutzen wir ein multimodales Modell, das Text, visuelle Daten und Handlungsanweisungen verarbeitet, um komplexe Aufgaben direkt und ohne vorheriges Training lösen zu können.“

Ein technologischer Ansatz, der branchenübergreifend übertragbar ist – von Bau, Bergbau und Landwirtschaft bis hin zur Verteidigung, wo Maschinen gleichermaßen rauen und komplexen Umgebungen ausgesetzt sind.

 

Unterstützung durch führende Investoren und EU-Förderung

Um diese ambitionierte Vision zu verwirklichen, hat das Robotik-Startup eine Finanzierungsrunde mit hochkarätigen Investoren abgeschlossen. Angeführt wurde sie von Point Nine Capital und ergänzt durch internationale Investoren aus den USA und Großbritannien wie Acequia Capital, Tiny Supercomputer Investment Company, Prototype Capital und Entrepreneur First.

Ricardo Sequerra Amram, Partner bei Point Nine, kommentiert: „sensmore ist der Wegbereiter einer neuen Ära intelligenter Automatisierung. Mit bahnbrechender KI-Forschung liefern sie robuste, modulare Lösungen direkt an ihre Kunden. Durch enge Partnerschaften und ein herausragendes Tech-Team treiben sie die Reindustrialisierung in Bergbau, Bauwesen und darüber hinaus mit voller Kraft voran!“

Außerdem unterstützen namhafte Gründer und Industrieexperten das Unternehmen, unter anderem Amar Shah (Mitgründer von Wayve), Michael Wax (Mitgründer von Forto), Arnoud Balhuizen (ehem. CCO BHP, Board Teck Resources), Thilo Konzok, Roby Stancel, Robin Dechant, Alexey Zhigarev und Elmar Leiblein (ehem. CEO Thyssenkrupp Mining). Weitere Förderung kommt vom Land Brandenburg, kofinanziert durch die Europäische Union.

www.sensmore.ai

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