Qualität aus Überschuss

SBM Vertikalprallbrecher V8 bei Moosleitner

Überschusskörnungen stellen viele Betreiber vor große Herausforderungen. Oft wird das hochwertige Gestein platzintensiv eingelagert oder gar im Zuge von Verfüllungen mit erheblichem Verlust entsorgt. Dabei lassen sich auch größere Mengen mit überschaubarem maschinentechnischem Aufwand verarbeiten und damit eine deutlich höhere Wertschöpfung erzielen. So wie im Werk 2 Saaldorf der deutsch-österreichischen Moosleitner-Gruppe, wo ein SBM Vertikalprallbrecher V8 überschüssige Kieskörnungen 4/8 mm und 16/32 mm zu hochwertigem Brechsand 0/4 mm als Beimengung zu gewaschenen Betonsand 0/4 mm bricht.

Mit rund 600 000 t Kies-Rohstoffen und weiteren 120 000 t zertifizierten Recycling-Baustoffen ist das Werk 2 Saaldorf der größte Betrieb der deutsch-österreichischen Moosleitner-Gruppe. Zwei Kiesgruben, drei Betonwerke sowie weitere in Eigenregie oder mit Partnern betriebene Steinbrüche, Recycling- und Deponie-Standorte zählen in beiden Ländern zur Roh-, Baustoff- und Umweltsparte. Mit insgesamt über 200 Beschäftigten ist das traditionsreiche Familienunternehmen länderübergreifend auch in den Bereichen Erd-, Tief- und Straßenbau sowie Abbruch tätig.

Seit Anfang 2023 werden in Saaldorf Straßenbaustoffe durch einen raupenmobilen Prallbrecher SBM REMAX 400 aufbereitet (0/400 mm in zertifizierte 0/16 mm, 0/22 mm, 0/32 mm, 0/63 mm). Die Zuschlagstoffe für zwei eigene und weitere Betonwerke in der Region liefert eine stationäre 300-t/h-Kieswaschanlage. Aus 0/100 mm Aufgabegut produziert die mehrstufige Siebanlage hochwertige Körnungen 0/4 mm, 4/8 mm, 8/16 mm und 16/32 mm mit einer durchschnittlichen Jahresleistung von rund 400 000 t. Ein Teil der anfallenden Grobkörnung 32/70 mm und weiterer Überschuss werden bereits seit 2010 durch einen 80-t/h-Kegelbrecher unmittelbar neben der Kieswaschanlage zu Splitten und Brechsanden vornehmlich für die Asphaltherstellung verarbeitet.

 

Flexible Wertschöpfung

Aufgrund des natürlichen Kornspektrums und der gegebenen Marktlage kommt es in Saaldorf vor allem bei den Lieferkörnungen 4/8 mm und 16/32 mm zu Überschussmengen von 10 000 bis 20 000 t/a. Dem gegenüber steht – wie in vielen Regionen – eine große Nachfrage nach hochwertigem Betonsand 0/4 mm.

Seit Ende 2023 schließt ein SBM Vertikalprallbrecher V8 diese Schere: Speziell für die effiziente Sandherstellung entwickelt, wurde der kompakte Zerkleinerer in die bereits bestehende Brechstation mit Aufgabebunker, Zuführband und Zweideck-Sieb eingebunden. Mit einer Stundenleistung von 60 bis 70 t verarbeitet der SBM V8 jetzt bei Bedarf Überschusskörnungen 4/8 mm bzw. 16/32 mm zu einem hochwertigen Brechsand 0/4 mm, der mit ausgeprägter kubischer Kornform und exakt steuerbarer Sieblinie eine direkte Beimischung zum gewaschenen Betonsand 0/4 mm ohne weitere Nachbehandlung ermöglicht. Je nach Ergebnis der begleitenden Laborprüfung beträgt die Zugabe zwischen 10 bis 20 %, wobei die gezielte Steuerung der Eigenschaften der gebrochenen Körnung auch die Qualitätsoptimierung der 0/4-mm-Lieferkörnung durch eine Korrektur der Sieblinie erlaubt.

 

Entscheidung für die „Sandmaschine“

„Unsere Lösung mit dem SBM Vertikalprallbrecher V8 hat die Erwartungen voll erfüllt,“ erklärt Senior-Chef Matthias Moosleitner, der gemeinsam mit Gattin Martina und Sohn Mathias die Geschäfte der Moosleitner-Gruppe führt. Gut sechs Monate dauerte die Evaluationsphase, unter anderem mit Vorort-Begutachtung diverser bereits realisierter Überschuss-Lösungen. Unterschiedliche Tertiär-Zerkleinerer wurden nicht nur hinsichtlich ihrer Brechcharakteristik bewertet – im Fokus stand auch die möglichst wirtschaftliche technische Integration in die bestehende Kieswaschanlage.

Ziel war ein Endprodukt, das in Kornform und -verteilung möglichst kompatibel mit dem gewaschenen Saaldorfer Betonsand sein sollte. Die Entscheidung fiel schließlich für den SBM Vertikalprallbrecher V8: Wie die größeren V-Brecher mit Stundenleistungen bis max. 160 t/h wurde er speziell für die Sandherstellung, und die Kubizierung von schlecht geformten Feinkörnungen entwickelt. Mit vertikaler Beschickung (Aufgabegrößen 35/40 mm), der patentierten SBM-Einlaufregelung und dem elektrischen Antrieb mit FU-geregelter Rotordrehzahl als maßgeblichem Steuerungsparameter lassen sich SBM V-Brecher denkbar einfach in bestehende Anlagen integrieren. In der Normalauslegung erfolgt die Zerkleinerung dank des hohen Energieeintrags der speziell entwickelten Hochgeschwindigkeits-Rotoren im autogenen Materialpolster oder „Gutbett“. Die SBM-Einlaufregelung mit Füllstandsüberwachung am Materialtrichter minimiert die Sogwirkung auch bei konstant hohen Rotordrehzahlen, erhält dadurch das Gutbett und sorgt für gleichbleibende Qualität, niedrige Verschleißkosten und geringe Staubemissionen unter Voll- oder Teillast.

Als leichtversetzbare Einheit im Stahlgerüst mit umlaufendem Wartungspodest wiegt der SBM Vertikalprallbrecher V8 rund 7,5 t und war entsprechend einfach in die bestehende Saaldorfer Anlagentechnik zu integrieren. Über ein Schwenkband wird er aus der Radladeraufgabe beschickt, das gebrochene Material gelangt zum Zweideck-Sieb mit Überkornrückführung zum Aufgabebunker und weit ausladenden Haldenbändern für die Endkörnungen Splitt 5/8 mm und Brechsand 0/4 mm.

 

Die Rechnung geht auf

Nach rund 200 Betriebsstunden zieht Matthias Moosleitner eine positive Bilanz: „Wir konnten den SBM V8 problemlos in unsere Brechstation integrieren. Er liefert kontinuierlich hohe Qualität, sowohl bezüglich der Kornform als auch der Sieblinie, was entscheidend für die kontrollierte Beimengung zu unserem gewaschenen Betonsand ist.“ Auch die Produktionsleistung stimmt: „Mit 60 bis 70 t/h erreicht er problemlos den Sandausstoß unserer Waschanlage, wobei uns der autarke Betrieb natürlich volle Flexibilität in der Verarbeitung anfallender Überschusskörnungen ermöglicht.“

Auch Betriebsleiter Peter Gastberger stellt die Vorteile des SBM Vertikalprallbrechers heraus: „Mit dem V8 können wir die Eigenschaften des gebrochenen 0/4 mm Materials exakt an die gewaschene Körnung anpassen. Derzeit arbeiten wir mit drei Voreinstellungen in der Brechersteuerung, die übliche Schwankungen im gewaschenen Sand berücksichtigen.“ Auch in Betrieb und Wartung überzeugt der SBM V8: „Dank der Einlaufregelung arbeitet der Brecher auch unter Volllast leise, vibrationsarm und nahezu staubfrei. Gerade auch im direkten Vergleich mit unserem Kegelbrecher ist der Verschleiß extrem niedrig, was unseren Wartungsaufwand minimiert und zusammen mit dem elektrischen Antriebskonzept die Verfügbarkeit des V8 deutlich erhöht.“ Beispiel Winterbetrieb: Benötigt der Kegelbrecher mit seinen rund 300 l Getriebe- bzw. Hydrauliköl bei Tieftemperaturen geraume Vorlaufzeit, ist der SBM V8 mit Fettschmierung und gerade 10 l Hydraulikvolumen zur Spaltverstellung im Handumdrehen betriebsbereit.

www.sbm-mp.at

www.moosleitner.eu

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