Brechstufen sparen – Leistung flexibilisieren: ­der neue HP3

Die erfolgreiche Brechkinematik der eingeführten stationären Metso Kegelbrecher HP4 und HP5 wird anlässlich der steinexpo 2011 auf ein neues Modell übertragen: Ende August wird in Nieder-Ofleiden der neue Kegelbrecher HP3 präsentiert (Bild 1), der leistungstechnisch zwischen dem etablierten HP200 und dem HP300 von Metso einzuordnen ist.

 

Der Kegelbrecher erneuert – analog zur bewährten HP4‑ und HP5-Baureihe – den Anspruch, dank maximalem Zerkleinerungsgrad im Bereich Sekundär-, Tertiär- und Feinbrechen gleich mehrere Brechstufen einzusparen (Bild 2) und hochqualitative Körnungen in einem Arbeitsgang zu erzielen.

 

Mit der Konsolidierung von zwei Brechstufen zeichnen sich auch beim HP3 energiewirtschaftliche Vorteile ab. Die Einsparungen in kWh pro Tonne gebrochenes Material sind besonders im Hartgestein signifikant. Ob weiches Gestein, Hartgestein, Kies, Erz, Schlacke – bei einer Einlauföffnung von 200 mm sind die Durchsatzleistungen je nach Brechspalteinstellung vielversprechend. Die gestiegene Nettoleistung lässt sich unmittelbar am höheren Brecheraustrag und an einem Ergebnis mit überzeugender Kubizität ablesen.

 

Konstruktionsbedingt verfügt der HP3 über einen höheren Drehpunkt als die etablierten Modelle der HP/X-Serie. Die Baugeometrie ist im Vergleich zum HP4 und zum HP5 auf den ersten Blick zwar ähnlich, doch hat der Hersteller einzelne Bauteile verbessert, um die Standzeiten der Brechwerkzeuge und die Zuverlässigkeit der Maschine zu optimieren. Sowohl Gehäuse als auch die Brechkammer sind einer Designänderung unterworfen worden. Störende Armierungen oder Fremdkörper, die üblicherweise den Brechprozess nachhaltig verzögern können, werden über doppelt wirkende Verspann-/Ausräumzylinder innerhalb der Brechkammer freigesetzt.

Eine spezielle Überlastsicherung mit festem Rückstellpunkt dient der Einhaltung des ursprünglichen Brechspaltes – auch nach dem Passieren von Fremdkörpern. Eine kostenintensive Beeinträchtigung von Verschleiß- und Einbauteilen ist dadurch weitestgehend ausgeschlossen. Der große Ausräumhub der Zylinder sorgt selbst bei kurzen Stoppzeiten des Brechers für eine gründliche Leerung der Brechkammer. Der Werkzeugwechsel (z. B. vom Grob- zum Feinbrechen) erfolgt über ein Schnellwechselsystem mittels Spannkeilen ohne Einsatz von Vergussmasse. Die IC7000 Steuerung deckt den automatisierten Prozess vollständig ab. Entsprechende Kontrollfunktionen halten den Bediener konstant und übersichtlich auf dem laufenden. Ist das individuelle Kontroll- und Handhabungsbedürfnis des Bedieners deutlich ausgeprägter, bietet Metso die Steuerung auch in einer „­Advanced“-Lösung an.

 

Elliptischer Schwung mit Hochleistungssieb

Die mit dem HP3 verriegelte Siebanlage vom Typ TS 3.3 (Bild 3) ist im Rahmen der steinexpo für repräsentative Tests und Vorführungen vorbereitet. Bei Standard-Trockensiebanwendungen liegt die Neigung der Siebdecks auf der Aufgabeseite bei 25 °, im mittleren Bereich bei 20 ° und auf der Austragsseite bei 15 °. Die Siebmedien-Optionen der Dreideck-Siebanlage sind – wie gewohnt – vielfältig: In den jeweiligen Abmessungen von 1,8 x 6,0 Metern lassen sich die Decks modular mit Trellex LS-Siebmedien (HiPer Life, HiPer Flow und HiPer Clean) ausstatten – idealerweise aus Gummi oder gegossenem Polyurethan. Diese vermeiden Steckkorn oder Anbackungen, die den Betrieb bekanntlich auf Dauer empfindlich stören können. Der Einfachheit halber ist jedoch auch eine vollständige oder anteilige Ausrüstung mit LS-Drahtsiebbelägen denkbar (vor allem im Bereich des Austrags).

 

Der Antrieb liegt oberhalb des Siebschwerpunkts und erzeugt im Bereich der Aufgabe und des Austrags ellip­tische Kreisschwingungen, um den Wurfwinkel zu variieren. Die entsprechenden Unwuchterreger sind komplett gekapselt und arbeiten in allen Anwendungen sehr zuverlässig. Mit Leckagen oder Verschmutzungen, wie bei ölgeschmierten Erregern, ist nicht zu rechnen. Metso bietet eine automatische Fettschmierung als Option an, um die sonst üblichen Schmierintervalle – alle 50 oder 200 Stunden –­ ignorieren zu können. Das gesamte Siebkonzept ist darauf ausgelegt, möglichst effizient und störungsfrei zu arbeiten.

 

Die Bereiche der Aufgabe und des Austrags sind mit verschraubten Verschleißschutzkomponenten ausgekleidet, die zur Standardausrüstung gehören. Seitenwände und Querträger weisen keinerlei Schweißnähte auf und sind mit ­Huckbolzen miteinander verbunden. Zu den Optionen gehören Bedüsungseinrichtungen, passende Staubschutzabdeckungen und vieles mehr. Sofern das Bananensieb in salzhaltiger Atmosphäre oder Umgebung zum Einsatz kommt, empfiehlt sich die Ausführung in verzinkter Bauweise.

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